Siemens Energy Fair Value Update
In unserem neunten Fair Value Update haben wir die Aktie von Siemens Energy neubewertet. Normalerweise enthalten unsere Fair Values Updates eine Reihe von Aktien, aber das Interesse an Siemens Energy ist so groß, dass wir uns entschieden haben einen eigenen Artikel zu veröffentlichen. Für ausführliche Informationen schauen sie bitte bei unserer ersten Analyse vorbei: Klick.
Im Übrigen sind in unserer Aktien-Watchlist zahlreiche Unternehmen enthalten, für die es auf dieser Website noch keine Analyse gibt, aber wir schon einen Fair Value ermittelt und unsere Einschätzung zu den fundamentalen Kennzahlen getroffen haben. Wenn Sie sich zu unserem Newsletter (siehe unten) anmelden, dann erhalten sie diese Liste einmal die Woche jeden Samstagmorgen.
Wir möchten an dieser Stelle nochmal darauf hinweisen, dass unsere ermittelten Fair Values keine Kursziele darstellen! Wir können (leider) nicht vorhersagen, in welche Richtung sich der Aktienmarkt und Preise entwickeln werden. Daher konzentrieren wir uns darauf unterbewertete Aktien zu finden. Alles andere macht auch einfach keinen Sinn.
Siemens Energy Q4 2021
Siemens Energy hat das Geschäftsjahr 2021 beendet und konnte seine fundamentalen Kennzahlen ggü. dem Vorjahr verbessern. Eine Überraschung ist, dass vor allem das Segment Gas und Power, dass eigentlich als Problemkind galt, relativ solide Ergebnisse geliefert hat. Das sogenannte „EBITA“ beträgt rund 377 Mio. EUR. Der Umsatz ist leicht von 18,1 Mrd. EUR im Vorjahr auf 18,4 Mrd. EUR um rund +1,5% gestiegen. Der Auftragsbestand beträgt rund 51 Mrd. EUR.
Das neue Problemkind ist Siemens Gamesa, an dem Siemens Energy die Mehrheit hält und daher in seinen Abschluss vollkonsolidiert. Probleme bei den Lieferketten und hohe Rohstoffpreise belasten das Geschäft, vor allem bei Onshore-Projekten, sehr. Der Umsatz ist zwar um +7,5% auf 10,2 Mrd. EUR gestiegen, allerdings erwirtschaftete das Segment SGRE ein negatives EBITA von rund -296 Mio. EUR. Der Auftragsbestand zum Jahresende betrug rund 32,5 Mrd. EUR.
Auch der Ausblick für das kommende Jahr ist eher ernüchternd. Im Windkraftbereich wird ein leichter Umsatzrückgang erwartet. Das Segment Gas und Power ist trotz der besseren Zahlen allerdings immer noch eine Baustelle. Auch dieses Jahr belasten Restrukturierungsaufwendungen das Ergebnis. Da gibt es noch viel zu tun um Siemens Energy profitabler zu machen.
„Mit unserem ersten vollen Geschäftsjahr als eigenständiges Unternehmen bin ich zufrieden. Das Team hat einen hervorragenden Job gemacht und in einem schwierigen Marktumfeld das Fundament für unsere Transformation gelegt. Besonders freut mich, dass wir unsere Hausaufgaben in der Sparte Gas and Power machen und die operative Profitabilität verbessern konnten. Zwar steht am Ende immer noch ein Verlust bei Siemens Energy, das liegt neben den bekannten Problemen im Onshore-Geschäft von Siemens Gamesa aber vor allem an den Restrukturierungsmaßnahmen und war daher eingeplant. Im aktuellen Geschäftsjahr konzentrieren wir uns weiter auf unseren Plan zur Steigerung der Profitabilität. Damit sind wir auf Kurs für die Erreichung unserer Mittelfristziele.“
CEO Christian Bruch, Pressemitteilung zum FY2021 Ergebnis
Auf Basis der neuen Erkenntnisse haben wir unsere Schätzungen für das DCF Verfahren aktualisiert. Für das Jahr 2022 rechnen wir mit einem leichten Umsatzrückgang (-1,7%) und negativen Owners Earnings in Höhe von ca. -0,4 Mrd. EUR. In den kommenden Jahren steigt der Umsatz in unserem Basisszenario dann bis 2025 auf ca. 30,6 Mrd. EUR und die Owners Earnings auf 1,2 Mrd. EUR. In unserem alten Szenario stieg der Umsatz auf 31,5 Mrd. EUR und die Owners Earnings auf 1,8 Mrd. EUR.
Den WACC haben wir leicht von 6,964% auf 7,008% erhöht.
Unter Berücksichtigung der neuen Informationen ergibt sich folgender neuer Fair Value für die Siemens Energy Aktie:
Fair Value Siemens Energy Aktie Q4 2021 | Wert je Aktie |
---|---|
Fair Value heute (Alt) | 38 EUR |
Fair Value heute (Neu) | 33 EUR |
Fair Value in 2 Jahren | 45 EUR |
Aktueller Kurs | 25 EUR |
Unsere letzte Analyse zur Siemens Energy Aktie ist hier zu finden: Klick. Die Aktie ist somit unterbewertet.
Fazit und Ausblick
Siemens Energy bleibt ein Paradoxon. Einerseits sollte man meinen, dass das Unternehmen vom Wandel zu erneuerbaren Energien, dem Ausbau von Netzen und Energiespeichern profitieren sollte, doch können die Zahlen und die Entwicklung dieser das leider noch nicht wirklich bestätigen. Das Spin-off von Siemens kämpft weiterhin mit vielen Herausforderungen. Die Restrukturierungen des Gas und Powers Bereichs gehen zwar voran, aber eben nur langsam. Und die Probleme bei Siemens Gamesa sind sicherlich für jeden Investor eine böse Überraschung gewesen. So wirklich gerechnet hat man damit nicht. Doch die COVID-19 Auswirkungen sind auch nur (hoffentlich) temporär. Zumindest kann man ruhig davon ausgehen. Daher ist der langfristige Investment Case für Siemens Energy unserer Einschätzung nach weiterhin Intakt.
Dieses Bild hatten wir schon in unserer ausführlichen ersten Analyse zu Siemens Energy und hat immer noch Gültigkeit.
Vielen Dank für ihr Interesse und fürs Lesen!
*** Wenn Sie unsere Aktienanalysen hilfreich finden, dann schauen Sie doch auf unsere Übersicht. Dort finden Sie regelmäßig aktualisierte und neue Aktienanalysen.
Wenn Sie möchten, können Sie sich auch gerne für unseren kostenlosen Newsletter anmelden. Dann erhalten sie bei neuen Aktienanalysen eine kurze Info und die hilfreiche Aktien-Watchlist! Keine Werbung oder ähnliches. Jederzeit kündbar.
Die Aktien-Watchlist enthält unsere aktuell gültigen Fair Values und wird wöchentlich auf Basis der Schlusskurse des Freitags aktualisiert, um mögliche Unterbewertungen zu identifizieren. In der Regel sind auch schon Aktien enthalten, für die die Analyse noch nicht veröffentlicht wurde. Sie wird Samstagmorgen an die Newsletterabonnenten verschickt.
Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise zur Aktienanalyse.
Die Analyse stellt keine Anlagenberatung dar oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf der Aktie. Der Autor ist in Siemens Energy investiert.
Quelle Beitragsbild: CANVA