Vorwort
In dieser Aktienanalyse beschäftigen wir uns mit dem Unternehmen Carl Zeiss Meditec. Da unsere letzte Analyse schon einige Zeit zurückliegt, ist ein Update überfällig. Zunächst werfen wir einen Blick auf die Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres 2021/22 sowie auf das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Anschließend analysieren wir die fundamentalen Kennzahlen des Unternehmens, ermitteln einen neuen fairen Wert je Aktie und untersuchen, ob Carl Zeiss Meditec über einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil, einen sogenannten „Burggraben“, verfügt.
Geschäftsentwicklung von Carl Zeiss Meditec im Jahr 2022/2021
Die Carl Zeiss Meditec Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2021/22 einen Umsatz von 1.902,8 Mio. € und ein Wachstum von 15,5 %. Beide strategischen Geschäftsbereiche, Ophthalmic Devices und Microsurgery, trugen zum Umsatzwachstum bei.
Das EBIT stieg auf 396,9 Mio. € und die EBIT-Marge erreichte 20,9 %, obwohl höhere Vertriebs- und Marketingkosten sowie höhere Forschungs- und Entwicklungskosten anfielen. Der Anteil der F&E-Aufwendungen am Umsatz stieg auf 15,3 %.
Der operative Cashflow lag mit 188,2 Mio € unter dem Vorjahreswert. Der Free Cashflow sank auf 251,1 Mio € nach 380,7 Mio € im Vorjahr.
Das erste Quartal 22/23
Im Rahmen der Veröffentlichung der Q1 2022/2023 Zahlen informierte das Unternehmen über den Geschäftsverlauf und die Herausforderungen des neuen Geschäftsjahres. Trotz der Erwartung eines schwachen Starts, insbesondere bei der Profitabilität, berichtete das Unternehmen von einem zufriedenstellenden Start im Rahmen der Erwartungen.
Der Umsatz im ersten Quartal erreichte 470 Millionen Euro, was einem Wachstum von 15 % gegenüber dem Vorjahr entspricht, wobei das Wachstum in allen Regionen und Geschäftsbereichen zu verzeichnen war. Das Unternehmen sah sich jedoch mit Herausforderungen konfrontiert, wie der plötzlichen Änderung der COVID-Politik in China, Änderungen der Erstattungspolitik in Südkorea und anhaltenden Schwierigkeiten in der Lieferkette, die zu einem hohen Auftragsbestand führten.
Die EBIT-Marge ging auf 12,8 % zurück, was auf einen schwächeren Produktmix, höhere Produktionskosten und gestiegene Betriebskosten, insbesondere im Bereich Forschung und Entwicklung, zurückzuführen ist. Der Jahresüberschuss lag bei über 50 Millionen Euro, das Ergebnis je Aktie bei 0,57 Euro gegenüber 0,42 Euro im Vorjahr.
Der Umsatz der SGE Ophthalmologie (OPT) erreichte 358 Millionen Euro, was einer Steigerung von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die EBIT-Marge der OPT sank auf 10,1 Prozent, was auf einen schwächeren Produktmix, inflationsbedingte Kosten und erhöhte Investitionen in F&E sowie Vertrieb und Marketing zurückzuführen ist.
Das Segment Microsurgery (MCS) zeigte eine solide Leistung mit einem Umsatz von 112 Millionen Euro, was einer Steigerung von 13% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die EBIT-Marge von MCS lag bei gesunden 21,5%.
Alle Regionen trugen zu diesem Wachstum bei, wobei die Region Amerika die stärkste Dynamik zeigte. Die Regionen EMEA und Asien-Pazifik verzeichneten ebenfalls ein Umsatzwachstum.
Die Bruttomarge war mit 54,7% niedriger, und die operativen Kosten waren aufgrund strategischer Investitionen höher. Die EBIT-Marge betrug 12,8% gegenüber 18,1% im Vorjahr.
Der operative Cashflow verbesserte sich dank eines strikten Working Capital-Managements auf 18 Millionen Euro, und die Nettoliquidität blieb mit über 870 Millionen Euro auf einem soliden Niveau.
Der Druck auf die Lieferkette bleibt aufgrund des hohen Auftragsbestands hoch, wobei Operationsmikroskope, Diagnosegeräte und refraktive Laser am stärksten betroffen sind. Trotz dieser Herausforderungen funktioniert die Lieferkette weitgehend ohne größere Unterbrechungen.
Der Weltmarkt für Intraokularlinsen (IOL) zeigt ermutigende Anzeichen mit einem deutlichen Wachstum bei Premium-IOLs. Zeiss hat Marktanteile hinzugewonnen und kürzlich die FDA-Zulassung für die monofokale hydrophobe IOL CT LUCIA erhalten, was einen wichtigen Meilenstein für das Unternehmen darstellt.
Die Aussichten für das Geschäftsjahr bleiben positiv mit dem Ziel, die Marktentwicklung zu übertreffen. Es bestehen jedoch Risiken wie Spannungen in der Lieferkette, Inflation und Rezessionsängste. Die EBIT-Marge wird voraussichtlich leicht auf 19-21% zurückgehen. Mittelfristig plant das Unternehmen weitere Investitionen in Innovation und globale Präsenz und ist zuversichtlich, eine nachhaltige EBIT-Marge von über 20% zu erreichen.
Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr
Trotz der geopolitischen Risiken und des schwierigen makroökonomischen Umfelds rechnet das Unternehmen mit einem weiteren Marktwachstum, wobei das Umsatzwachstum mindestens dem Marktwachstum entsprechen soll.
Der Inflationsdruck und die Engpässe in der Lieferkette halten an. Aufgrund steigender Personal- und Materialkosten sowie geplanter hoher Investitionen in Vertrieb, Marketing und F&E für neue Produkte und Innovationen wird ein leichter Rückgang der EBIT-Marge auf rund 19-21% erwartet. Dies setzt eine Stabilisierung der globalen Lieferketten und eine deutliche Erholung des Verbrauchsmaterialgeschäfts in China voraus.
Mittelfristig soll die EBIT-Marge nachhaltig über 20% liegen, unterstützt durch steigende wiederkehrende Umsätze und weiterhin hohe strategische Investitionen in F&E sowie in Vertrieb und Marketing. Langfristige Trends wie die alternde Bevölkerung, die Zunahme von Kataraktoperationen, die steigende Prävalenz von Kurzsichtigkeit und die Nachfrage nach digitalen Lösungen unterstützen das Wachstum.
Investmentthese und Fair Value zur Carl Zeiss Meditec Aktie
Marktführende Stellung
Carl Zeiss Meditec hat sich als führender Anbieter in seinen Nischen etabliert und beeindruckende Marktanteile erreicht. Im Bereich der Mikrochirurgie hat das Unternehmen einen herausragenden Marktanteil von über 60% erreicht, was seine dominante Position und Expertise in diesem Spezialgebiet unterstreicht. Auch in der refraktiven Laserchirurgie hat die Carl Zeiss Meditec einen beachtlichen Marktanteil von 30% erreicht, was das Vertrauen in ihre innovativen Lösungen und Technologien widerspiegelt.
Auch im Bereich der ophthalmologischen Diagnostik ist das Unternehmen mit einem Marktanteil von rund 20% stark vertreten. Dies zeigt, dass es Carl Zeiss Meditec gelingt, hochwertige Diagnosegeräte und -systeme zu entwickeln und anzubieten, die den Bedürfnissen von Augenärzten und Patienten entsprechen. Im Bereich der chirurgischen Augenheilkunde hat das Unternehmen einen Marktanteil von ca. 7%, was seine Fähigkeit beweist, in verschiedenen Bereichen der Augenheilkunde erfolgreich tätig zu sein.
Diese beeindruckenden Marktanteile in den verschiedenen Nischen unterstreichen die Innovationskraft und das Engagement der Carl Zeiss Meditec, qualitativ hochwertige und fortschrittliche Lösungen in den Bereichen Mikrochirurgie, refraktive Laserchirurgie, ophthalmologische Diagnostik und chirurgische Augenheilkunde anzubieten. Durch kontinuierliche Forschung und Entwicklung sowie strategische Akquisitionen und Partnerschaften will die Carl Zeiss Meditec ihre Position als Marktführer in diesen Nischen weiter ausbauen und den Anforderungen eines sich stetig wandelnden Gesundheitsmarktes gerecht werden.
Wiederkehrende Umsätze
Das Geschäftsmodell der Carl Zeiss Meditec hat sich in den letzten Jahren zunehmend in Richtung wiederkehrender Umsätze aus Verbrauchsmaterialien und Dienstleistungen entwickelt. Dieser Trend bringt sowohl für das Unternehmen als auch für seine Kunden eine Reihe von Vorteilen mit sich.
Einer der Hauptvorteile dieses Modells besteht darin, dass die wachsende Anzahl von Geräten bei den Kunden zu einer steigenden Nachfrage nach Verbrauchsmaterialien und Serviceleistungen führt. Da immer mehr Kunden die hochwertigen Produkte von Carl Zeiss Meditec einsetzen, steigt auch der Bedarf an Wartung, Reparatur und Ersatzteilen. Dies führt zu einer stabilen und planbaren Einnahmequelle, die es dem Unternehmen ermöglicht, weiter in Forschung und Entwicklung zu investieren und so seinen Wettbewerbsvorteil auszubauen.
Ein weiterer Vorteil dieses Ansatzes besteht darin, dass sich die technologischen Entwicklungen in der Medizintechnikindustrie rasant beschleunigen, was zu kürzeren Zyklen bei der Erneuerung von Geräten führt. Dies bedeutet, dass die Kunden in kürzeren Abständen Zugang zu neuen und verbesserten Technologien erhalten, was wiederum dazu führt, dass sie ihren Bedarf an Verbrauchsmaterialien und Dienstleistungen schneller erneuern müssen.
Vor diesem Hintergrund bietet Carl Zeiss Meditec seinen Kunden umfassende Service- und Wartungsverträge an, die auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. So können die Kunden sicher sein, dass ihre Geräte immer optimal gewartet und einsatzbereit sind und sie gleichzeitig Zugang zu den neuesten technologischen Entwicklungen haben. Dies stärkt die Kundenbindung und erhöht die Kundenzufriedenheit, was wiederum zu einem stetigen Umsatzwachstum für das Unternehmen führt.
Ein weiterer Vorteil des steigenden Anteils wiederkehrender Umsätze liegt in der Risikominimierung. Durch die zunehmende Konzentration auf wiederkehrende Umsätze aus Verbrauchsmaterialien und Dienstleistungen wird die Carl Zeiss Meditec unabhängiger von den Schwankungen des Marktes für medizintechnische Geräte. Dies trägt dazu bei, die Umsatzstruktur des Unternehmens zu diversifizieren und möglichen konjunkturellen Unsicherheiten entgegenzuwirken. Damit kann die Carl Zeiss Meditec eine stabilere finanzielle Basis aufbauen und ihre Marktposition festigen.
Die wachsende Bedeutung von Verbrauchsmaterialien und Dienstleistungen für die Carl Zeiss Meditec ermöglicht es dem Unternehmen auch, engere Beziehungen zu seinen Kunden aufzubauen. Durch die regelmäßige Interaktion im Rahmen von Wartungs- und Serviceverträgen können Kundenbedürfnisse besser erkannt und adressiert werden. Dies führt zu einer verbesserten Produktentwicklung, die sich stärker an den Bedürfnissen der Kunden orientiert und somit den langfristigen Erfolg des Unternehmens sichert.
Insgesamt zeigt sich, dass der wachsende Anteil wiederkehrender Umsätze aus Verbrauchsmaterialien und Dienstleistungen für die Carl Zeiss Meditec eine Erfolg versprechende Geschäftsstrategie darstellt. Durch die Stabilisierung der Erträge, die Reduzierung von Risiken, die Stärkung der Kundenbeziehungen und die Anpassung an den beschleunigten technologischen Fortschritt kann das Unternehmen seine führende Position in der Medizintechnikbranche weiter ausbauen und seine Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern.
Technologieführerschaft und Innovationsfähigkeit
Carl Zeiss Meditec ist bekannt für seine Technologieführerschaft in der Medizintechnik, die auf einer langen Tradition von Innovation und Exzellenz beruht. Das Unternehmen hat sich einen Ruf als einer der weltweit führenden Hersteller von medizinischen Geräten und optischen Systemen erworben, die in so unterschiedlichen Bereichen wie der Augenheilkunde, der Neurochirurgie und der HNO-Chirurgie zum Einsatz kommen.
Ein wichtiger Faktor für die Technologieführerschaft der Carl Zeiss Meditec ist die kontinuierliche Investition in Forschung und Entwicklung (F&E). Das Unternehmen engagiert sich für die Entwicklung neuer Technologien und Verfahren, die den Fortschritt in der Medizintechnik vorantreiben. In enger Zusammenarbeit mit führenden Forschungseinrichtungen, Universitäten und medizinischen Experten entstehen innovative Lösungen, die den Bedürfnissen der Kunden entsprechen und die Patientenversorgung verbessern.
Ein weiterer Aspekt, der zur Technologieführerschaft von Carl Zeiss Meditec beiträgt, ist die Fokussierung auf Qualität und Präzision. Die Produkte des Unternehmens sind für ihre hervorragende Leistung, Langlebigkeit und Genauigkeit bekannt. Diese Eigenschaften ermöglichen es Medizinern, präzise Diagnosen zu stellen und wirksame Behandlungen durchzuführen, was letztlich zu besseren Ergebnissen für die Patienten führt.
Ein gutes Beispiel für die Technologieführerschaft der Carl Zeiss Meditec ist die Entwicklung moderner bildgebender Verfahren in der Augenheilkunde, wie zum Beispiel der Optischen Kohärenztomographie (OCT). Mit dieser fortschrittlichen Technologie können Augenärzte detaillierte Bilder des Auges erfassen und verschiedene Augenkrankheiten wie die altersbedingte Makuladegeneration oder den Grünen Star (Glaukom) präzise diagnostizieren.
Darüber hinaus hat Carl Zeiss Meditec eine führende Rolle bei der Einführung innovativer minimal-invasiver Operationstechniken übernommen. So hat das Unternehmen bahnbrechende Fortschritte bei der Entwicklung von mikrochirurgischen Instrumenten und Visualisierungssystemen erzielt. Diese ermöglichen Chirurgen präzisere und weniger invasive Eingriffe, was zu einer schnelleren Genesung und geringeren Komplikationsraten für die Patienten führt.
Die Technologieführerschaft von Carl Zeiss Meditec erstreckt sich auch auf digitale Lösungen und künstliche Intelligenz (KI). Das Unternehmen entwickelt fortschrittliche Software und Algorithmen, die Ärzten helfen, Diagnosen effizienter zu stellen und personalisierte Behandlungspläne zu entwickeln. Durch den Einsatz von KI und maschinellem Lernen können große Mengen medizinischer Daten analysiert werden, um genauere und aktuellere Informationen über den Zustand eines Patienten zu erhalten.
Insgesamt hat die Carl Zeiss Meditec ihre Technologieführerschaft in der Medizintechnikbranche durch kontinuierliche Innovationen, enge Zusammenarbeit mit medizinischen Experten und einen kompromisslosen Fokus auf Qualität und Präzision unter Beweis gestellt. Diese Faktoren ermöglichen es dem Unternehmen, weiterhin bahnbrechende Lösungen zu entwickeln, die den medizinischen Fortschritt vorantreiben und die Patientenversorgung verbessern. Die Technologieführerschaft der Carl Zeiss Meditec trägt somit maßgeblich dazu bei, das Leben von Patienten weltweit positiv zu beeinflussen und das Gesundheitswesen insgesamt zu revolutionieren.
Um diese führende Position in der Branche zu halten und weiter auszubauen, setzt Carl Zeiss Meditec auf eine nachhaltige Strategie, die die kontinuierliche Förderung von Talenten, die Zusammenarbeit mit Partnern und die ständige Anpassung an sich verändernde Marktbedürfnisse und technologische Entwicklungen umfasst. Damit ist die Carl Zeiss Meditec bestens gerüstet, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern und ihre technologische Vorreiterrolle in der Medizintechnikbranche weiter auszubauen.
Beschaffungsrisiko in Weißrussland
Der Krieg in der Ukraine hat die Risikosituation der Carl Zeiss Meditec im abgelaufenen Geschäftsjahr erhöht. Die unmittelbarsten Auswirkungen bestehen auf der Beschaffungsseite, da das Unternehmen Materialien und Komponenten von einem Lieferanten in Minsk, Weißrussland, bezieht. Sanktionen könnten den Material- und Warenfluss beeinträchtigen und sich negativ auf Produktion und Umsatz auswirken. Um das Risiko zu reduzieren, arbeitet die Carl Zeiss Meditec an alternativen Beschaffungsquellen oder fertigt selbst.
Der Krieg hat auch Auswirkungen auf den Absatz, insbesondere in Russland. Derzeit ist der Absatz noch nicht wesentlich beeinträchtigt, was sich jedoch bei einer Verschärfung der Sanktionen ändern könnte. Engpässe in der Strom-, Gas- und Ölversorgung könnten ebenfalls zu Liefer-, Produktions- und Umsatzausfällen führen. Steigende Beschaffungspreise könnten sich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken. Insgesamt belaufen sich die Risiken aus dem Krieg in der Ukraine auf einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag.
Risiko China
Die positive Geschäftsentwicklung der Carl Zeiss Meditec wird maßgeblich durch die dynamische Entwicklung des Absatzmarktes in China, insbesondere im Bereich der refraktiven Chirurgie, beeinflusst. Trotz der Größe und des steigenden Wohlstands in China bestehen Risiken durch den Markteintritt regionaler Wettbewerber und die protektionistische Politik Chinas.
Die Carl Zeiss Meditec versucht, diese Risiken durch den Ausbau der Produktionskapazitäten in China und die intensivere Bearbeitung anderer Märkte zur Erhöhung der geografischen Diversifikation zu reduzieren. Die Risiken aus dem Absatzmarkt China liegen derzeit im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
Dividende und Aktienrückkäufe
Die Carl Zeiss Meditec AG verfolgt eine ertragsorientierte und kontinuierliche Dividendenpolitik. Die Ausschüttungsquote orientiert sich in der Regel an rund einem Drittel des Konzernergebnisses nach Anteilen Dritter.
Für das Geschäftsjahr 2021/22 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat eine reguläre Dividende von 1,10 € je Aktie (Vorjahr: 0,90 €) vor, was einer Ausschüttungssumme von 98,4 Mio. € (Vorjahr: 80,5 Mio. €) und einer Ausschüttungsquote von 33,4 % (Vorjahr: 34,1 %) entspricht.
Im Zeitraum von 2015 bis 2022 soll die Dividende je Aktie jährlich um durchschnittlich 16,4 % (CAGR) steigen.
Fair Value und fundamentale Kennzahlen
Carl Zeiss Meditec zeichnet sich durch sehr gute fundamentale Kennzahlen aus. Die Profitabilität und die Rentabilität des Unternehmens sind sehr hoch. Zudem ist das Unternehmen schuldenfrei. Bemerkenswert ist auch, dass sich die Margen in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert haben.
Was die Bewertung der Aktie betrifft, so scheint diese derzeit eher fair oder sogar unterbewertet zu sein. TEV/EBITDA, FCF Yield und normalisiertes KGV deuten darauf hin, dass die Aktie zwar immer noch relativ teuer gehandelt wird, aber im Vergleich zu historischen Durchschnittswerten derzeit eher günstig bewertet ist.
Last | 3 Year Avg. | 5 Year Avg. | 10 Year Avg. | |
---|---|---|---|---|
TEV/EBITDA | 22,26 | 29,74 | 28,48 | 21,36 |
FCF Yield | 2,28% | 1,77% | 1,84% | 2,74% |
KGV normalisiert | 37,49 | 52,02 | 48,51 | 36,37 |
Mit unserem DCF-Verfahren ermitteln wir in unserem Basisszenario eine annähernd faire Bewertung der Aktie.
Hat Carl Zeiss Meditec einen Burggraben?
Carl Zeiss Meditec verfügt über mehrere Wettbewerbsvorteile, die dem Unternehmen helfen, seine führende Marktposition zu verteidigen und seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten:
Technologieführerschaft: Carl Zeiss Meditec hat sich als einer der führenden Anbieter von Medizintechnik und optischen Systemen insbesondere in den Bereichen Ophthalmologie, Neurochirurgie und HNO-Chirurgie etabliert. Durch kontinuierliche Innovationen und Investitionen in Forschung und Entwicklung behauptet das Unternehmen seine Technologieführerschaft und bleibt dem Wettbewerb einen Schritt voraus.
Markenstärke: Die Marke Carl Zeiss steht seit mehr als einem Jahrhundert für Qualität und Präzision. Diese Reputation hilft dem Unternehmen, das Vertrauen von Kunden und Partnern zu erhalten und neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen.
Breite Produktpalette: Carl Zeiss Meditec bietet eine breite Palette von Produkten und Lösungen an, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Kunden und Patienten zugeschnitten sind. Diese Vielfalt ermöglicht es dem Unternehmen, mehrere Marktsegmente abzudecken und die Abhängigkeit von einem einzelnen Produkt oder einer Branche zu reduzieren.
Kundenbindung: Durch umfassende Serviceleistungen, Wartungsverträge und die Bereitstellung von Verbrauchsmaterialien bindet die Carl Zeiss Meditec ihre Kunden langfristig an sich. Diese Beziehungen erleichtern es dem Unternehmen, wiederkehrende Umsätze zu generieren und den Kundenstamm zu erweitern.
Globale Präsenz: Carl Zeiss Meditec ist in vielen Ländern der Welt vertreten und verfügt über ein flächendeckendes Vertriebs- und Servicenetz. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, regionale Marktbedürfnisse besser zu bedienen und das internationale Wachstum voranzutreiben.
Partnerschaften und Kooperationen: Die Carl Zeiss Meditec pflegt enge Beziehungen zu führenden Forschungseinrichtungen, Universitäten und medizinischen Experten. Diese Kooperationen ermöglichen dem Unternehmen den Zugang zu neuesten Forschungsergebnissen und Technologien, um seine Produkte und Lösungen stets auf dem neuesten Stand der Technik zu halten. So kann Carl Zeiss Meditec auch in Zukunft innovative Produkte entwickeln, die sich an den Bedürfnissen des Marktes und der Kunden orientieren.
Patentportfolio: Die Carl Zeiss Meditec verfügt über ein umfangreiches Patentportfolio, das ihre technologischen Innovationen und Entwicklungen schützt. Diese Patente stellen sicher, dass das Unternehmen seine Erfindungen und Technologien exklusiv nutzen und verwerten kann, was wiederum den Wettbewerbsvorteil stärkt und die Eintrittsbarrieren für potenzielle Wettbewerber erhöht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Carl Zeiss Meditec über einen Schutzwall verfügt, der auf Technologieführerschaft, Markenstärke, einer breiten Produktpalette, Kundenbindung, globaler Präsenz, Partnerschaften und Kooperationen sowie einem umfangreichen Patentportfolio basiert. Diese Faktoren tragen dazu bei, das Unternehmen vor Wettbewerbern zu schützen und seine Profitabilität und Marktposition langfristig zu sichern.
Fazit zur Carl Zeiss Meditec Aktie
Ein Investment in die Aktie der Carl Zeiss Meditec bietet ein attraktives Anlageprofil, das durch Technologieführerschaft in speziellen Nischen und teilweise sehr hohen Marktanteilen gekennzeichnet ist. Das Unternehmen zeichnet sich durch sehr gute Fundamentaldaten und ein langjähriges solides Wachstum aus.
Ein ungewöhnliches Beschaffungsrisiko besteht allerdings in Weißrussland, das durch die aktuellen Entwicklungen noch stärker in den Fokus gerückt ist. Anleger sollten mit Spannung die Halbjahreszahlen abwarten und beobachten, ob Carl Zeiss Meditec dieses Risiko etwas reduzieren konnte.
Derzeit ist die Aktie nach dem DCF-Modell (Discounted Cash Flow) fair bewertet. Nach TEV/EBITDA und anderen Kennzahlen ist sie sogar eher unterbewertet.
Insgesamt wird auch langfristig eine solide Entwicklung erwartet, die auf der Innovationskraft des Unternehmens, der Präsenz in verschiedenen Nischenmärkten und der kontinuierlichen Anpassung an sich verändernde Marktbedingungen beruht. Eine Investition in die Aktie der Carl Zeiss Meditec könnte sich daher langfristig lohnen, sofern das Unternehmen seine Strategie erfolgreich fortsetzt.
Vielen Dank fürs Lesen!
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Die Analyse stellt keine Anlagenberatung dar oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf der Aktie. Der Autor ist in die Aktie investiert.
Quelle Beitragsbild: CANVA, Pixabay, TIKR, Unternehmenswebsite, Titelbild: Pexels