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Analyse Update Starbucks Aktie 2023

Vorwort

Starbucks ist seit Jahrzehnten ein Begriff für Kaffeeliebhaber auf der ganzen Welt, und die Präsenz des Unternehmens in der Kaffeeindustrie ist bedeutend. Im Laufe der Zeit haben wir einige Analysen zum Verständnis des Unternehmens und zur Bewertung der Aktie verfasst.

Dieser Artikel ist eine Aktualisierung der früheren Analysen. Wir werfen einen Blick auf die Ergebnisse von Starbucks für das erste Quartal 2023 und aktualisieren unseren Investment Case.

Übrigens versuchen wir in unseren Beiträgen immer wieder Zitate aus Earnings Calls einzubauen. Damit wollen wir Ihnen zeigen, wie wichtig diese sein können und welche wertvollen Informationen Investoren daraus entnehmen können.

Geschäftsentwicklung 2022

Starbucks meldete ein weiteres starkes Quartal mit einem Umsatz von 8,7 Mrd. US-Dollar, ein Plus von +8% gegenüber dem Vorjahr, das auf einem vergleichbaren Umsatzwachstum von +5% und einem Zuwachs von +5% bei den neuen Filialen in den letzten 12 Monaten beruhte.

Das Unternehmen verzeichnete auch einen Aufschwung im US-amerikanischen und internationalen Lizenzgeschäft sowie im Bereich Channel Development.

Das nordamerikanische Segment erzielte einen Rekordumsatz von 6,6 Mrd. USD, +14% mehr als im Vorjahr, mit starkem Wachstum im US-Lizenzgeschäft und sehr starkem Wachstum im Einzelhandels- und Reisegeschäft.

Das internationale Segment von Starbucks erwirtschaftete im ersten Quartal einen Umsatz von 1,7 Mrd. US-Dollar, ein Rückgang von -10% gegenüber dem Vorjahr, jedoch mit starkem Umsatzwachstum in den Märkten außerhalb Chinas.

Der Umsatz im Segment Channel Development stieg im ersten Quartal um +15% auf 478 Mio. USD, was auf zweistelliges Wachstum in der Global Coffee Alliance und im globalen Ready-to-Drink-Geschäft zurückzuführen ist.

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Anzahl Filialen von Starbucks – Quelle: 10-Q Q1 2023

Das operative Ergebnis in Nordamerika stieg im ersten Quartal um +12% auf 1,2 Milliarden US-Dollar, während die operative Marge vor allem aufgrund höherer Personalkosten und des Inflationsdrucks auf 18,5% zurückging.

Im Segment International sank das operative Ergebnis um -20 % auf 240 Millionen US-Dollar bei einer operativen Marge von +14,3%, hauptsächlich aufgrund des Umsatzrückgangs im Zusammenhang mit COVID-19 in China sowie höherer Rohstoff- und Lieferkettenkosten. Dieser Rückgang wurde teilweise durch höhere Umsätze in Märkten außerhalb Chinas ausgeglichen.

Ausblick 2023 in Q4 und Update in Q1

Starbucks hat im Rahmen des Q4 Earnings Call eine Guidance für das Geschäftsjahr 2023 veröffentlicht, die ein vergleichbares Umsatzwachstum in den USA von +7% bis +9% vorsieht, während in China im ersten Quartal ein negatives Wachstum erwartet wird, gefolgt von einem überdurchschnittlichen Wachstum in den verbleibenden Quartalen.

Das Unternehmen geht davon aus, dass das weltweite vergleichbare Umsatzwachstum am oberen Ende des langfristigen Zielkorridors von +7 % bis +9 % liegen wird. Starbucks plant, die Zahl der Filialen in den USA um rund +3% zu erhöhen, während in China ein Wachstum von rund +13% erwartet wird. Mehr als 75% des erwarteten weltweiten Filialwachstums wird außerhalb der USA erfolgen.

Das Unternehmen erwartet ein konsolidiertes Umsatzwachstum von +10% bis +12%, trotz der erwarteten ungünstigen Auswirkungen aus Währungseffekten.

Starbucks plant für das Geschäftsjahr 2023 zusätzliche Investitionen in Höhe von über 1 Milliarde US-Dollar und rechnet mit Investitionsausgaben in Höhe von rund 2,5 Milliarden US-Dollar.

Darüber hinaus plant das Unternehmen, in den nächsten drei Jahren rund 20 Milliarden US-Dollar in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen an die Aktionäre zurückzugeben.

Starbucks rechnet für das Geschäftsjahr 2023 mit einer soliden Margenexpansion und wird dem Gegenwind aus der Lieferkette und dem Inflationsdruck bei Rohstoffen mit Umsatzsteigerungen, Preiserhöhungen und Produktivitätssteigerungen durch den Plan zur Neuerfindung des Unternehmens begegnen.

Das Management von Starbucks geht davon aus, dass Währungseffekte das Gewinnwachstum im Geschäftsjahr 2023 um etwa vier Prozentpunkte belasten werden, erwartet jedoch ein Wachstum des GAAP-EPS am oberen Ende der Spanne von +15% bis +20%.

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Starbucks Guidance – Quelle: Starbucks IR Website

Basierend auf der im Q1 Earnings Call aktualisierten Prognose für das Geschäftsjahr 2023 ist es wichtig zu beachten, dass die Herausforderungen in China im Zusammenhang mit COVID-19 das Betriebsergebnis von Starbucks im zweiten Quartal und darüber hinaus voraussichtlich weiterhin beeinträchtigen werden, was zu einem geringeren Beitrag aus China als ursprünglich erwartet führen könnte.

Das Unternehmen rechnet jedoch mit einer deutlichen Erholung des Umsatzes, sobald die Erholung in vollem Umfang einsetzt, und konzentriert sich auf die langfristigen Wachstumschancen in China.

Trotz der Ungewissheit über den Zeitpunkt der Erholung in China bleibt die Prognose für das Geschäftsjahr 2023 unverändert und es wird erwartet, dass sich die negativen vergleichbaren Umsätze in China im zweiten Quartal fortsetzen, gefolgt von einer Verbesserung im weiteren Jahresverlauf. Die Wachstumsstrategie des Unternehmens in China bleibt unverändert, mit Plänen zur Expansion in neue Städte.

Die Prognose berücksichtigt auch die Auswirkungen erheblicher Investitionen im Zusammenhang mit dem Umstrukturierungsplan des Unternehmens sowie den Inflationsdruck, der voraussichtlich im Rahmen der ursprünglichen Erwartungen bleiben wird.

Es wird erwartet, dass die operative Marge im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal zurückgehen wird, hauptsächlich aufgrund des Gegenwinds in China im Zusammenhang mit COVID. Das Management geht jedoch weiterhin davon aus, dass sich die Margen in der zweiten Jahreshälfte aufgrund des Umsatzwachstums, der Preisgestaltung, der Produktivitätssteigerungen durch Innovationen und der Erholung in China verbessern werden.

Die Höhe des Quartalsgewinns je Aktie wird voraussichtlich in etwa die Höhe der operativen Marge widerspiegeln, mit einem sequentiellen Rückgang im zweiten Quartal und einem deutlichen Anstieg in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres.

Investmentthese und Fair Value

Die Starbucks Marke

Starbucks ist ein weltweit bekanntes Kaffeeunternehmen. Die Marke ist bekannt für ihren hochwertigen Kaffee und die freundliche, einladende Atmosphäre, in der die Kunden verweilen und ihre Getränke genießen können.

Starbucks hat sich zu einer Kultmarke entwickelt, die weltweit für ihr grün-weißes Logo und ihre hochwertigen Produkte bekannt ist. Neben Kaffee bietet Starbucks eine große Auswahl an Tee, Gebäck, Sandwiches und anderen Lebensmitteln sowie Artikel wie Kaffeebecher, Trinkgläser und Reiseaccessoires an.

Einer der Schlüsselfaktoren für den Erfolg der Marke Starbucks ist die Konzentration auf das Kundenerlebnis. Das Unternehmen ist bekannt für sein freundliches Personal und sein Engagement, eine einladende Umgebung für seine Kunden zu schaffen. Starbucks ist auch führend bei der Einführung von Technologien zur Verbesserung des Kundenerlebnisses, wie z. B. mobiles Bestellen und Bezahlen und die Möglichkeit, über das Treueprogramm des Unternehmens Prämien zu verdienen.

Neben den Coffeeshops hat Starbucks auch in andere Bereiche expandiert, wie z. B. verpackten Kaffee und Tee, und neue Ladenformate wie Drive-Thru und Roastery eingeführt.

„The strength and relevance of the Starbucks brand continued to accelerate this holiday season as we surpassed, as Howard said, 30 million active Starbucks Rewards members, we drove record-breaking mobile order usage at 27% of transactions in the U.S. company-operated stores, and we reached an all-time high in the population of our weekly total active customer base. We also saw more than $3.3 billion loaded on Starbucks cards in the U.S., exceeding last year’s record results and setting a new record.“

Die Beliebtheit der Marke zeigt sich auch darin, dass die Zahl der aktiven Starbucks Rewards Mitglieder in den USA auf rund 30,4 Millionen gestiegen ist. Rund 56% aller Transaktionen werden von ihnen getätigt.

„Today, Starbucks serves over 100 million customer occasions from our retail stores around the world and across all channels, delivers over 400 million customer coffee occasions globally every week.“

Wöchentlich werden rund 100 Millionen Kunden in den Filialen bedient und rund 400 Millionen Produkte verkauft.

„Active Starbucks Rewards membership grew 29% sequentially in Q4 over Q3 to over 17 million members, just below historic levels, coinciding with the lifting of restrictions and reflecting the relevance and underlying strength of the Starbucks brand in China.“

Der jüngste Brand Tracker zeigt, dass Starbucks für chinesische Kunden die erste Wahl in der Kategorie „Coffee to go“ ist und dass die Marke in Bezug auf Markenaffinität, Besuchshäufigkeit und Frequenz Marktführer in China ist. Auch die Zahl der Rewards-Mitglieder steigt in China schnell an und liegt derzeit bei rund 17 Millionen.

Erholung im chinesischen Markt

Wie in der Guidance erläutert, erwartet das Management von Starbucks eine deutliche Erholung des chinesischen Marktes in der zweiten Jahreshälfte 2023. Kurzfristig kann dieser Erholungseffekt das Umsatzwachstum stark antreiben.

„In China, COVID-related mobility restrictions and a spike in COVID infections following the end of zero COVID resulted in comp sales of minus 29% for the quarter, 4x worse than what we expected. Weak sales combined with the cost to support the health, the safety and well-being of our partners, our first priority, negatively impacted total company earnings by $0.06, resulting in Q1 EPS of $0.75 per share. Despite short-term headwinds, we are confident that the end of Zero COVID marks the beginning of China’s emergence from three years of pandemic, puts the country on a path to reintroducing normalcy and routine back into people’s lives and positions the country to resume pre-COVID levels of consumer, social and economic growth.“

Risiko China Expansion

„Let me begin the discussion around China by saying that Starbucks has been in China now for over 24 years, and that our confidence in the future of Starbucks business in China and our aspirations for the market and our partners has never been greater. We exited Q1 with almost 6,100 Starbucks stores across 240 cities, and our newest class of stores continue despite the challenges we’ve had to achieve best-in-class returns and profitability. And we remain on plan to have 9,000 stores in China by the end of 2025. Our belief in China is based on our leadership position in the market, our relationship with our partners and the trust that we have among our Chinese customers and the market and our brand position.“

Die Geschäftsstrategie von Starbucks in China besteht darin, in neue Städte zu expandieren und den Marktanteil auf dem Kaffeemarkt zu erhöhen. Ziel ist es, von den steigenden Konsumausgaben der chinesischen Mittelschicht zu profitieren und die Führung in der Kaffeeindustrie zu übernehmen.

Die Geschäftstätigkeit von Starbucks in China ist jedoch mit einer Reihe von Risiken verbunden. Basierend auf den Informationen, die im Geschäftsbericht zur Verfügung gestellt werden, sind die Risiken in China insbesondere

  • Auswirkungen der aktuellen Beziehungen zwischen den USA und China: Zölle und Vergeltungsmaßnahmen, restriktive Vorschriften, mögliche Boykotte und zunehmender Antiamerikanismus könnten sich negativ auf die Geschäftstätigkeit und Rentabilität des Unternehmens in China auswirken.
  • Eskalierende Spannungen zwischen den USA und China und zunehmende politische Sensibilität in China: Zunehmende politische Spannungen zwischen den USA und China könnten zu ungünstigen Geschäftsbedingungen führen, wie z.B. verstärkte staatliche Kontrollen und Restriktionen.
  • Eintritt neuer Wettbewerber: Ein verstärkter Wettbewerb durch neue Marktteilnehmer könnte sich negativ auf den Marktanteil und die Rentabilität des Unternehmens auswirken.
  • Änderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in China: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in China, wie z.B. das Wachstum der Mittelschicht, Löhne, Arbeitskräfte, Inflation, diskretionäre Ausgaben sowie Immobilien- und Lieferkettenkosten, könnten sich negativ auf die Rentabilität der Gesellschaft auswirken.
  • Laufende regulatorische Reformen der Regierung: Regulatorische Reformen in den Bereichen öffentliche Gesundheit, Lebensmittelsicherheit, Zölle, Steuern, Nachhaltigkeit und Klimawandel könnten zu Unsicherheiten führen und die Kosten für die Einhaltung von Vorschriften erhöhen.

Insgesamt ist der Erfolg von Starbucks in China entscheidend für das gesamte internationale Geschäft, aber das Unternehmen ist mit verschiedenen Risiken und Unsicherheiten auf dem Markt konfrontiert.

Das Risiko in China ist derzeit wohl eine der wichtigsten Fragen für Investoren und schwer zu beantworten. Viele erfolgreiche Unternehmen haben Produktionsstätten und Vertriebsnetze in China aufgebaut und vom steigenden Wohlstand in China in den letzten Jahrzehnten profitiert. Jeder Investor muss für sich entscheiden, wie er mit dem Risiko umgeht. Wir berücksichtigen die höhere Unsicherheit durch einen Aufschlag auf die Kapitalkosten.

CEO Howard Schultz und der Nachfolger

Starbucks hat bekannt gegeben, dass Laxman Narasimhan der neue CEO des Unternehmens wird. Schultz wird während der Übergangszeit bis zum 1. April 2023 als Interims-CEO fungieren. Danach wird er Mitglied des Starbucks Board of Directors bleiben und Narasimhan als ständiger Berater zur Seite stehen.

Schultz hat Starbucks wieder auf Kurs gebracht und man darf gespannt sein, wie es mit dem neuen CEO weitergeht. Positiv für den Investment Case ist auf jeden Fall, dass Schultz weiterhin im Unternehmen aktiv ist. Als Gründer hängt sein Herz an Starbucks.

Kurzfristiger Kostendruck durch „Unionization“

Kurzfristig kann die gewerkschaftliche Organisierung zu höheren Personalkosten für Starbucks führen, da das Unternehmen möglicherweise höhere Löhne und Sozialleistungen an gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte zahlen muss und zusätzliche Kosten für die Aushandlung und Verwaltung von Gewerkschaftsverträgen entstehen. Dies könnte sich zumindest kurzfristig auf die Rentabilität des Unternehmens und den Aktienkurs auswirken.

Langfristig können die Auswirkungen einer Gewerkschaft jedoch komplexer sein. Die gewerkschaftliche Organisierung kann zu einer stabileren und zufriedeneren Belegschaft führen, was wiederum eine höhere Produktivität, eine bessere Arbeitsqualität und eine geringere Fluktuation zur Folge haben kann. Dies kann sich langfristig positiv auf das Unternehmensergebnis auswirken und möglicherweise das Vertrauen der Investoren stärken.

Verschlechtern sich jedoch die Beziehungen zwischen Gewerkschaft und Unternehmensleitung und kommt es zu Arbeitskämpfen oder Streiks, kann dies zu erheblichen Störungen und negativen Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit des Unternehmens, seinen Ruf und die Entwicklung des Aktienkurses führen.

Starbucks sah sich mit einer Gewerkschaftsbewegung konfrontiert, nachdem die Beschäftigten einer Filiale in Buffalo, New York, für eine gewerkschaftliche Organisierung gestimmt hatten. Seitdem haben mehr als 260 Starbucks-Filialen in den USA über eine gewerkschaftliche Organisierung abgestimmt, wobei die Gewerkschaft in 80 % der Fälle gewonnen hat. Starbucks-Geschäftsführer Kevin Johnson kündigte seinen Rücktritt an, als die Gewerkschaftsbewegung weiter zunahm, und Howard Schultz kehrte an die Spitze des Unternehmens zurück.

Seitdem hat sich Starbucks dem gewerkschaftlichen Druck widersetzt, eine Handvoll gewerkschaftlich organisierter Filialen geschlossen und den Baristas in gewerkschaftlich organisierten Filialen höhere Löhne und bessere Leistungen verweigert. Bis heute haben sich Starbucks und die Gewerkschaft noch nicht auf einen Vertrag für die neu gewerkschaftlich organisierten Filialen geeinigt.

Fair Value und fundamentale Kennzahlen
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Fundamentale Kennzahlen – Eigene Berechnungen

Insgesamt zeigt die Tabelle mit den wichtigsten Kennzahlen, dass Starbucks zwar eine etwas niedrigere operative Marge und eine etwas niedrigere normalisierte Nettomarge in den LTM im Vergleich zum Durchschnitt des Zeitraums von 2015 bis heute aufwies, aber den Durchschnitt des Zeitraums bei der Rendite auf das investierte Kapital deutlich übertraf. Bei der freien Cashflow-Marge lag Starbucks jedoch unter dem Durchschnitt des Zeitraums.

Ein interessantes Thema bei Starbucks ist die Verschuldung und die Entwicklung des Eigenkapitals. Starbucks kauft seit vielen Jahren für viel Geld eigene Aktien zurück. Im Untersuchungszeitraum wurden eigene Aktien im Wert von 28,5 Mrd. USD zurückgekauft.

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Aktienrückkäufe – Quelle: TIKR.com

Damit hat Starbucks die Anzahl der ausstehenden Aktien von 1.455,4 Mio. auf 1.147,9 Mio. um 21,1% reduziert.

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Ausstehende Aktien – Quelle: TIKR.com

Dies hat dazu geführt, dass das Eigenkapital von Starbucks negativ ist. Dies erschwert natürlich die Beurteilung der finanziellen Situation des Unternehmens. Alle Kennzahlen, die das Eigenkapital in die Berechnung einbeziehen, werden rein rechnerisch negativ und sind nicht mehr aussagekräftig.

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Eigenkapital von Starbucks – Quelle TIKR.com

Um die Verschuldung analysieren zu können, greifen wir daher auf eine andere Kennzahl zurück. Dazu setzen wir die Verschuldung von Starbucks ins Verhältnis zum operativen Cashflow. Bei den Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen gibt es verschiedene Möglichkeiten und Ansichten, ob diese zur Verschuldung hinzuzurechnen sind.

Wir gehen dieser Diskussion aus dem Weg und stellen beide Kennzahlen dar. Sehr auffällig ist der Sprung in 2020, der durch Corona und die erstmalige Bilanzierung von Leasingverbindlichkeiten aufgrund neuer Bilanzierungsregeln in US GAAP bedingt ist. Problematischer ist der Trend. Es ist ein stetiger Anstieg der Verbindlichkeiten zu erkennen.

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Starbucks Verschuldung – eigene Berechnungen

Offensichtlich wurden diese Schulden nicht aufgenommen, um das operative Geschäft zu finanzieren, sondern um Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen zu finanzieren. Dies sehen wir sehr kritisch. Grundsätzlich ist der aktuelle Verschuldungsgrad noch in Ordnung, aber die Tendenz ist sehr fragwürdig.

Starbucks hat zudem angekündigt, in den nächsten 3 Jahren rund 20 Mrd. USD an die Aktionäre auszuschütten. Dies deutet darauf hin, dass weiterhin neue Schulden aufgenommen werden müssen.

Auf Basis der nun vorliegenden Informationen und unserer Einschätzungen zum weiteren Wachstum sowie der aktualisierten Kapitalkosten errechnen wir einen fairen Wert je Aktie von ca. 78 USD. Basierend auf einem Aktienkurs von ca. 107 USD kommen wir daher zum Schluss, dass die Aktie überbewertet ist.

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Fair Value der Starbucks Aktie – eigene Berechnungen

Fazit zur Starbucks Aktie

Starbucks ist ein Unternehmen mit hoher Rentabilität und Profitabilität. Die Verschuldung des Unternehmens ist relativ hoch, aber noch im Rahmen. Die Finanzierung von Aktienrückkäufen über Fremdkapital sehen wir jedoch sehr kritisch.

Kern der Wachstumsstrategie von Starbucks ist neben Innovation und Digitalisierung insbesondere die Expansion in China. Aufgrund der geopolitischen Lage und der hohen Unsicherheiten ist dies ein Risikofaktor, der unbedingt berücksichtigt werden muss. Die erwartete Erholung des chinesischen Marktes wird jedoch zunächst für einen Schub sorgen.

Die Marke Starbucks ist unter Kaffeeliebhabern wohl die beliebteste und bekannteste der Welt. Allerdings ist die Aktie unseres Erachtens derzeit überbewertet.

Aktienanalyse Starbucks SBUX Aktie Fair Value Fundamentale Analyse Kennzahlen 2023 Prognose Update
Starbucks Aktie bei Google Finanzen

Vielen Dank fürs Lesen!

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Die Analyse stellt keine Anlagenberatung dar oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf der Aktie. Der Autor ist in die Aktie investiert.

Quelle Beitragsbild: CANVA, Pixabay, TIKR, Unternehmenswebsite, Titelbild: Starbucks Presse Website