Willkommen zur wöchentlichen Aktualisierung der Aktien Watchlist. Diese Woche haben wir den fairen Wert der H&M Aktie neu berechnet. Außerdem nehmen wir die Aktie von Intel vorerst aus der Bewertung heraus.
WICHTIGE INFO: Wir überdenken derzeit die bisherige Struktur des Blogs und werden in Zukunft die Watchlist zeitlich etwas flexibler aktualisieren. Das bedeutet, dass das Watchlist-Update in Zukunft auch unter der Woche oder sogar mehrmals pro Woche erfolgen kann oder auch mal länger als eine Woche dauern kann. Die Anzahl der Titel ist mittlerweile relativ hoch und die wöchentliche Aktualisierung ist sehr aufwendig. Problematisch ist auch, dass wir dadurch deutlich weniger Zeit für ausführliche Analysen haben, die ja eigentlich der Schwerpunkt dieses Blogs sein sollen. Vielen Dank für Ihr Verständnis!
Bitte beachten Sie, dass die von uns ermittelten Fair Values und sonstigen Einschätzungen keine Verkaufs- oder Kaufempfehlung darstellen. Ebenfalls sind diese nicht als Kursziele zu verstehen.
Falls Sie eine Wunschaktie haben, schreiben sie uns sehr gerne eine Mail an:
info@kroker-financial-markets-research.de
Änderungen im Vergleich zur Vorwoche
In dieser Woche haben wir folgende Aktien zur Watchlist hinzugefügt:
KEINE
Ferner haben wir folgende Aktien neubewertet:
H&M
Diese Bewertungen sind aufgrund besonderer Umstände und Entwicklungen erstmal nicht mehr gültig:
Intel Corporation
Für folgende Aktie haben wir die Bewertung gestrichen und werden die Aktie nicht weiter analysieren:
KEINE
Neue und aktualisierte Bewertungen
H&M Hennes & Mauritz AB
Fair Value neu: 213,00 SEK (29.01.2023)
Fair Value alt: 216,00 SEK (06.02.2022)
Zur H&M Aktie haben wir ein Update veröffentlicht.
Sonstige Bewertungen
Intel Corporation
Intel hat absolut verherrende Zahlen veröffentlicht und auch der Ausblick auf das kommende Jahr war ein ziemlicher Schock für viele Investoren gewesen.
Intel Pressemitteilung
Wir hatten noch keine Zeit, die Veröffentlichungen im Detail zu studieren und können noch nicht sagen, ob wir die Aktie weiterhin bewerten werden. Bis auf weiteres ist die alte Bewertung (21.05.2022) nicht mehr gültig.
Vielen Dank fürs Lesen und viel Erfolg beim investieren!
Unser Social Media
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In der Regel berichten börsennotierte Unternehmen alle drei Monate ihre Geschäftszahlen. Man kann durchaus darüber diskutieren, ob diese Häufigkeit angemessen ist. Es gibt Argumente, die dafür sowie Punkte, die dagegensprechen. Wir sind in erster Linie froh, wenn die Unternehmen, an denen man als Aktionär bzw. Investor beteiligt ist, einen Einblick in die Entwicklung gibt und somit den Anteilsinhaber regelmäßig informiert.
Gerade auch bei langfristigen Investitionen ist es wichtig die operative Entwicklung „seiner“ Unternehmen im Auge zu behalten und regelmäßig zu überprüfen, ob die Annahmen zur Ermittlung des fairen Wertes und der eigene Investment Case noch aktuell sind und Gültigkeit haben. Daher schauen wir regelmäßig die berichteten Quartalszahlen der von uns analysierten Unternehmen an und machen uns damit ein Bild, dass uns bei unseren Investitionsentscheidungen unterstützen soll.
Ein Kernpunkt des Value Investings ist es für uns auch, dass man das Unternehmen, in das man investiert kennt und die Geschäftsentwicklung verfolgt. Wir möchten mit unseren Beiträgen zu den Quartalszahlen Ihnen, unseren Lesern, damit auch eine Hilfestellung leisten und hoffen, dass wir das erreichen können. Viel Spaß beim lesen!
Alphabet hat das Geschäftsjahr 2021 beendet und kann unglaublich starke Zahlen berichten. Die Umsatzerlöse sind um beträchtliche 41,2% auf 258 Mrd. USD gestiegen. Besonders erwähnenswert sind die Erträge, die YouTube erwirtschaftet. Insgesamt ist der Umsatz durch YouTube Werbeeinblendungen und Abogebühren von 19,7 Mrd. USD auf 28,8 Mrd. USD gestiegen. Der Google Cloud Umsatz ist von 13 Mrd. USD auf 19,2 Mrd. USD gestiegen.
Das operative Ergebnis hat sich ebenfalls deutlich auf fast 79 Mrd. USD erhöht. Das entspricht einer Marge von 30,6%. Der gesamte Anstieg resultiert jedoch ausschließlich aus den Google Services (Werbung, YouTube, GSuite, GooglePlay, Android usw.). Der Kampf um die Cloud ist für Google weiterhin ein Verlustgeschäft. Dieser konnte zumindest von -5,6 Mrd. USD im Vorjahr auf -3,1 Mrd. USD in diesem Jahr verringert werden. Ursächlich hierfür ist vor allem aber auch eine Schätzungsänderung bei den Abschreibungsdauern von Servern und anderen Netzwerkausrüstungen.
Der operative und freie Cashflow sind insbesondere aufgrund des Umsatz- und Ergebnisanstieges ebenfalls stark angewachsen. Die FCF Marge beträgt sehr starke 26%. Unserer Meinung nach erwähnenswert ist auch noch der Fakt, dass Alphabet im abgelaufenen Geschäftsjahr für rund 50 Mrd. USD Aktien zurückgekauft hat.
Sehr überzeugende Zahlen von Alphabet. Mehr braucht man dazu nicht sagen.
Der Maschinenbauer Caterpillar hat das Geschäftsjahr 2021 beendet und kann einen Umsatzanstieg von 22,1% von 41,8 Mrd. USD auf 50,9 Mrd. USD verbuchen. Der Anstieg resultiert zum Großteil aus höheren Verkaufsvolumina und im geringeren Umfang auch aus Preissteigerungen. Am stärksten konnten die Geschäftsbereiche Construction und Resource Industries (jeweils +27% im Q4 y/y) wachsen, während Energy & Transportation einen Umsatzanstieg von +19% verzeichnet.
Das operative Ergebnis konnte vor allem durch den Umsatzanstieg profitieren und ist um +51,1% auf 6,9 Mrd. USD gestiegen, was einer Marge von rund 13,5% entspricht. Das deutlich höhere Nettoergebnis ist begründet durch einerseits das verbesserte operative Ergebnis und andererseits durch positive Effekte bei den Pensionsverpflichtungen und Steuereffekten.
Aufgrund des verbesserten Ergebnisses ist der operative Cashflow ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr um 13,8% gestiegen. Der Anstieg ist verhältnismäßig geringer als beim Ergebnis, da relativ hohe Forderungsbestände zum Stichtag bestehen.
Sehr solide Zahlen von Caterpillar. Fair Value Update folgt!
Intel hat ein das Jahr 2021 mit einem starken vierten Quartal beendet. Insgesamt sind die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr um +1,5% von 77,8 Mrd. USD auf 79,0 Mrd. USD gestiegen. Rechnet man das NAND Memory Business heraus, das für rund 9 Mrd. USD an sk hynix verkauft wurde, beträgt der Umsatz 74,7 Mrd. USD (Vj. 72,9 Mrd. USD).
Gleiche Logik gilt auch für das operative Ergebnis. Dieses beträgt im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 rund 19,5 Mrd. USD und ohne NAND und 22,2 Mrd. USD. (Vorjahr 24,4 ohne NAND). Die geringere operative Marge hat verschiedene Gründe. So sind unter anderem aufgrund Kosten von Rund 1,3 Mrd. USD für die Einführung von Intel 4 (7nm Technik) angefallen und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind um rund 1,6 Mrd. USD gestiegen. Darüber hinaus ist das operative Ergebnis durch Schadensersatzzahlung für eine Patentverletzung in Höhe von 2 Mrd. USD belastet.
Das Nettoergebnis ist Summe aufgrund des guten Beteiligungsergebnisses (2,7 Mrd. USD) und der geringen Steuerquote (8,5%) sogar höher als das operative Ergebnis.
Der operative Cashflow ist aufgrund hoher Forderungs- und Vorratsbestände um rund -15% unter dem Vorjahr geblieben, beträgt aber immer noch beachtliche 30 Mrd. USD. Der Free Cashflow ist durch sehr hohe Investitionen in neue Chipfabriken (18,7 Mrd. USD, Vj. 14,3 Mrd. USD) deutlich geringer als im Vorjahr.
Unsere letzte Analyse zu Intel ist schon etwas länger her und seitdem hat sich einiges getan. Grundsätzlich sind die Zahlen gut und als Riese im Bereich Halbleiter ist Intel auf jeden Fall einen genaueren Blick wert. Fair Value Update folgt!
Wir haben für PayPal kürzlich eine ausführliches Fair Value Update veröffentlicht. Dort werden auch die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres dargestellt.
Starbucks Aktie Quartalsergebnis Q1 2022
Bei Starbucks ist das erste Quartal 2022 beendet worden. Im ersten Quartal hat Starbucks insgesamt 484 neue Filialen eröffnet. Insgesamt ist die Anzahl nun auf 34.317 weltweit angewachsen.
Die Umsatzerlöse sind ggü. dem Vorjahreszeitraum um +19,3% auf etwa 8 Mrd. USD gestiegen. Der Anstieg resultiert vor allem aus dem Segment North America, wo die Geschäfte mit dem Abflachen des pandemischen Zustandes schon wieder deutlich besser laufen. Der Umsatzanstieg hier beträgt +23%, während im Segment International die Umsätze „nur“ um +12% gestiegen sind. Der große Unterschied liegt vor allem bei den „Comparable Store Sales“, also ohne Berücksichtigung von Neueröffnungen. In Nordamerika betrug der Umsatzanstieg in diesem Fall +18% und im Segment International gab es einen Umsatzrückgang von -3%, bedingt durch Effekte in China.
Das operative Ergebnis ist um +28,9% auf 1,2 Mrd. USD gestiegen, was einer operativen Marge von 14,6% entspricht. Das Nettoergebnis liegt ebenfalls mit 0,8 Mrd. USD rund +31,2% über dem Vorjahr. Der operative und der freie Cashflow bewegen sich auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums.
Insgesamt gesehen eine solide Entwicklung von Starbucks. Das Unternehmen wächst stetig weiter und erholt sich immer besser von der COVID-19 Pandemie. Im Analystencall wurde auch das Thema Inflation und Kostendruck angesprochen. Dabei hat das Starbucks Management klar gemacht, dass man versucht Kosten weiterhin zu optimieren und aber auch eine Preisstrategie verfolgt. Basierend auf Datenmodellen und künstlicher Intelligenz werden Preise optimiert und angepasst. Fair Value Update folgt!
Amazon hat ebenfalls das Geschäftsjahr 2021 beendet. Für das Unternehmen ist das Gesamtergebnis eher als durchwachsen zu sehen. Die Umsatzerlöse sind um +21,7% auf fast 470 Mrd. USD angewachsen (US +18%, International +22%, AWS +37%).
Das operative Ergebnis ist ggü. dem Vorjahr um 8,6% auf 24,9 Mrd. USD angestiegen. Dabei ist das Ergebnis von AWS um +37% gestiegen, das Ergebnis des Segments US um 16% gefallen und International wurde sogar ein operativer Verlust erwirtschaftet. Bemerkenswert ist es vor allem auch, dass das Ergebnis im Segment US im vierten Quartal ins Minus gerutscht ist. Das macht deutlich, wie schwierig im Moment das E-Commerce Geschäft ist und wie groß die Probleme sind, die durch die Inflation und gestörte Lieferketten verursacht werden. Im Analystencall hat das Management die „Mehrkosten“ auf ca. 4 Mrd. USD beziffert.
Der Anstieg des Nettoergebnisses ist im Wesentlichen durch die Beteiligung an Rivian zu erklären. Amazon hat von der Möglichkeit Gebrauch gemacht die Beteilung mit dem Zeitwert zu bewerten und dabei einen BUCHgewinn in Höhe von 11,8 Mrd. USD generiert. Infolgedessen wird künftig die Beteiligung von Rivian jedes Quartal zum aktuellen Börsenwert in der Bilanz bewertet. Die Differenz landet im Ergebnis und könnten zu höheren Schwankungen führen.
Die Entwicklung des Cashflows ist nicht wirklich überzeugend. Der operative Cashflow ist ggü. dem Vorjahr um rund 20 Mrd. USD gesunken, bedingt durch höhere Forderungs- und Vorratsbestände. Aufgrund auch der im Vergleich zum Vorjahr stark erhöhten Investitionsausgaben (60 Mrd. USD, Vj. 40 Mrd. USD) ist der Free Cashflow negativ. Im Zuge der Mitteilung der Quartalszahlen hat Amazon noch angekündigt die Preise für Prime Abos in den USA zu erhöhen. Insgesamt gibt es rund 200 Millionen Prime Abonnenten.
Bei Amazon sind wir im Moment etwas vorsichtig. Abgesehen von AWS kämpft Amazon im Moment mit vielen Problemen. Auch Kritik und negative Presse (Gewerkschaften, Arbeitsbedingungen, Händlerbeschwerden u.ä.) häufen sich. Zudem irritiert uns die Entscheidung Rivian zum Zeitwert zu bilanzieren (Hier gibt es ein Wahlrecht). Das sieht jetzt im Moment gut aus, weil man einen hohen Effekt positiv einbuchen konnte, aber es ist nur ein Buchgewinn. Der Blick auf den Cashflow ist da interessanter. Amazon und Jeff Bezos haben immer betont, dass der Cashflow im Vordergrund steht. Nun investiert man schon seit Jahren massiv und wächst, aber der freie Cashflow ist wieder negativ. Das sieht unglücklich aus.
Pinterest hat ebenfalls das Geschäftsjahr 2021 beendet. Bei Pinterest sind zwei unterschiedliche Entwicklungen zu sehen. Das betrifft einerseits die geschäftliche Entwicklung und andererseits die Anzahl der aktiven Nutzer.
Zuerst ein Blick auf die Finanzdaten. Diese sind sehr positiv, denn Pinterest hat im abgelaufenen Jahr seine Umsatzerlöse um +52,3% von 1,7 Mrd. USD auf 2,6 Mrd. USD steigern können.
Dabei ist auch das operative, sowie das Nettoergebnis in die schwarzen Zahlen gerutscht. Die operative Marge beträgt ordentliche 12,7% und die Nettomarge 12,3%.
Noch stärker zu bewerten ist die Entwicklung des operativen und des freien Cashflows. Die FCF Marge beträgt sehr beeindruckende 28,9%.
Pinterest konnte den ARPU (Average revenue per user) im Q4 2021 von 1,57 USD im Vorjahreszeitraum auf 1,93 USD steigern. Vor allem International gibt es hier noch sehr großen Spielraum (0,57 USD ARPU vs. 7,43 USD ARPU in den USA). Gegenläufig hat sich jedoch die Anzahl der aktiven Nutzer entwickelt. Die Anzahl ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 459 Mio. auf 431 Mio. gefallen. Im Analystencall nennt das Management das Abklingen der Pandemie und eine Änderung im Google Algorithmus im November als Gründe hierfür.
Pinterest zeigt zwei Seiten von sich. Einerseits läuft es operativ und finanziell endlich gut, andererseits sind die Nutzerzahlen geschrumpft. Die Nutzerbasis ist zwar sehr groß und es ist klar, dass das Wachstum irgendwann gebremst sein wird, aber das war doch eine negative Überraschung.
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Die Analyse stellt keine Anlagenberatung dar oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf der Aktie. Der Autor ist in Intel, Alphabet, Amazon, Starbucks und PayPal investiert. Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise zur Aktienanalyse.