Willkommen zur Aktualisierung der Aktien Watchlist. Kürzlich haben wir zwei neue Analysen veröffentlicht. Wir haben die Bewertungen von L’Oréal und Caterpillar aktualisiert. Diese werden nun auch in der Watchlist angepasst.
Bitte beachten Sie, dass die von uns ermittelten Fair Values und sonstigen Einschätzungen keine Verkaufs- oder Kaufempfehlung darstellen. Ebenfalls sind diese nicht als Kursziele zu verstehen.
L’Oréal gehört zu den qualitativ sehr starken Unternehmen. Der Burggraben ist groß, die Fundamentaldaten sind stark und die Entwicklung in den letzten Jahren war sehr positiv. Wir haben die Aktie bereits ausführlich analysiert und es ist Zeit für ein Update.
Geschäftsentwicklung von L’Oréal im Jahr 2022
L’Oréal hat im Jahr 2022 trotz zahlreicher Herausforderungen ein hervorragendes Ergebnis erzielt. Der konsolidierte Umsatz stieg um 18,5 % auf 38 Milliarden Euro, mit einem zweistelligen Wachstum auf vergleichbarer Fläche von 10,9 %. Die operative Marge stieg auf 19,5 % und der Gewinn pro Aktie um 27,6 %.
Q4 Präsentation
Der Umsatz stieg in allen Regionen und Kategorien stark an, wobei die Hautpflege den größten Beitrag zum Umsatz leistete. Die Geschäftsbereiche Professional Products, L’Oréal Luxe, Active Cosmetics und Consumer Products verzeichneten alle ein starkes Wachstum.
Q4 Präsentation
Auf Europa und Nordasien entfielen rund 30% des Umsatzes, auf Nordamerika über 26%. Die Schwellenländer waren ein echter Wachstumsmotor für die Gruppe: Indien, Malaysia-Singapur, die Golfstaaten und Vietnam sorgten für ein rasantes Wachstum von 22% auf vergleichbarer Basis.
Q4 Präsentation
In der Analystenkonferenz hieß es, dass die Marktbedingungen in China aufgrund des Wiederauflebens von COVID schwierig waren, was sich negativ auf das Geschäft in der zweiten Jahreshälfte auswirkte. Trotz des rückläufigen Marktes stieg der Umsatz von L’Oréal auf dem chinesischen Festland jedoch um 5,5 %, unterstützt durch ein zweistelliges Wachstum im E-Commerce und eine starke Leistung am Singles‘ Day.
Die Wachstumskomponenten waren mit je einem Drittel Volumen, Preiserhöhungen und verbessertem Produktmix ausgewogen.
Der Bruttogewinn von L’Oréal stieg um 16,1% auf 27,6 Milliarden Euro, bei einer Bruttomarge von 72,4%. Der operative Gewinn stieg um 21% auf fast 7,5 Milliarden Euro, mit einer operativen Marge von 19,5%. Die Rentabilität der Sparten Professional und Consumer Products blieb unverändert, während L’Oréal Luxe seine Rentabilität um 10 Basispunkte auf 20,9% und Active Cosmetics um 20 Basispunkte auf 25,4% steigerte. Die operative Marge jedes Geschäftsbereichs wurde jedoch durch strukturelle Anpassungen der Rechnungslegung um 40 Basispunkte negativ beeinflusst.
Q4 Präsentation
Das Working Capital erhöhte sich durch den Aufbau von Lagerbeständen, die Investitionen beliefen sich auf 3,5 % des Umsatzes und sollen bis 2023 auf 4 % steigen. Der Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit belief sich auf 4,9 Mrd. EUR, und der Netto-Cashflow war mit 518 Mio. EUR positiv.
Q4 Präsentation
Die Bilanz ist mit einem Eigenkapital von 27,2 Milliarden Euro solide, und die Finanzlage ist mit einer Nettoverschuldung von 3 Milliarden Euro und einem Verschuldungsgrad von 11 % gesund. Der Verschuldungsgrad (Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA) ist auf 0,3 % gesunken.
Q4 Präsentation
Ausblick auf 2023
Der CEO von L’Oréal zeigt sich zuversichtlich, dass das Unternehmen trotz potenzieller Herausforderungen wie Inflation und geopolitischer Unsicherheiten auch 2023 in der Lage sein wird, Umsatz- und Gewinnwachstum zu erzielen. Die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens wird auf die anhaltende Nachfrage nach Schönheitsprodukten auch in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit zurückgeführt. L’Oréal plant, weiterhin in Innovationen zu investieren und seine digitalen Fähigkeiten auszubauen, einschließlich der Erforschung neuer Horizonte wie das Metaverse. Das Unternehmen legt auch großen Wert auf Nachhaltigkeit und will seine Nachhaltigkeitsziele für 2030 durch seine „Green Science“-Umwandlung erreichen.
Mit einem durchschnittlichen Wachstum von über 4 % in den letzten 23 Jahren hat sich der Beautymarkt als widerstandsfähig gegenüber wirtschaftlichen Unsicherheiten erwiesen, und dieser Trend wird sich 2022 mit einem robusten Wachstum von 6 % fortsetzen. Das Management geht davon aus, dass der Schönheitsmarkt auch in den kommenden Jahren mit einer durchschnittlichen Rate von 4 bis 5 % wachsen wird. Selbst in Zeiten der Rezession ist die Verbrauchernachfrage nach Schönheitsprodukten ungebrochen, da Schönheit als menschliches Grundbedürfnis gilt.
Investmentthese und Fair Value zur L’Oréal Aktie
L’Oréal verfügt über eine Reihe von Wettbewerbsvorteilen, die es dem Unternehmen ermöglicht haben, zu einem führenden Akteur in der Kosmetikindustrie zu werden:
Ein starkes Markenportfolio
L’Oréal besitzt viele beliebte und vertrauenswürdige Marken in der Kosmetikbranche. Davon haben 11 Marken einen Umsatz von über 1 Mrd. EUR.
Q4 Präsentation
Globale Reichweite und Marktführer
L’Oréal ist in mehr als 150 Ländern tätig und verfügt über eine starke Präsenz sowohl in Industrie- als auch in Schwellenländern.
Die Akquisitionsstrategie von L’Oréal zielt darauf ab, Wettbewerbsvorteile zu sichern und zu verhindern, dass aufstrebende Marken zu ernsthaften Konkurrenten werden. Das Know-how des Unternehmens in den Bereichen Marketing, F&E und Vertrieb hilft ihm dabei, Marken von lokalen Märkten auf eine multinationale Ebene zu bringen.
Q4 Präsentation
Innovation und Forschung:
L’Oréal investiert viel in Forschung und Entwicklung, um neue und innovative Produkte zu entwickeln. Dies hat dem Unternehmen geholfen, der Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein und Produkte zu entwickeln, die den sich wandelnden Bedürfnissen und Vorlieben der Verbraucher entsprechen.
Der Kosmetikmarkt wird von Innovationen angetrieben, und der Erfolg von L’Oréal beruht auf seiner Besessenheit von Innovationen. Mit einem großen Budget und mehr als 4.000 Wissenschaftlern verfügt L’Oréal über die größte Forschungs- und Innovationskraft der Branche. Die Gruppe investiert in alle Bereiche, von der Spitzenforschung bis zur Formulierung, und verfügt über insgesamt 20 Forschungszentren und 13 Testzentren.
Kompetenz in der Herstellung:
L’Oréal verfügt über eine starke Produktions- und Lieferketteninfrastruktur, die es dem Unternehmen ermöglicht, qualitativ hochwertige Produkte zu niedrigen Kosten herzustellen.
Das globale Produktionssystem, in dem die neuesten Technologien zum Einsatz kommen, umfasst 39 Fabriken auf der ganzen Welt. Die Standorte von L’Oréal sind mit Hightech-Innovationen wie Robotertechnologien, Automatisierung und Cobotics ausgestattet. Darüber hinaus hat L’Oréal in allen Werken ein eigens entwickeltes System für Operational Excellence eingeführt.
Marketing und Werbung:
L’Oréal verfügt über eine starke Marketing- und Werbestrategie, die auch den Einsatz von Prominenten und sozialen Medien umfasst, um seine Produkte zu bewerben.
Insgesamt ermöglichen es die Wettbewerbsvorteile von L’Oréal, sich mit seinen Produkten von der Konkurrenz abzuheben, seinen Marktanteil zu erhöhen und seine Position als Marktführer in der Kosmetikbranche zu behaupten.
Marktführerschaft schafft Markteintrittsbarrieren
Die Marktzutrittsschranken auf dem Kosmetikmarkt sind aufgrund mehrerer Faktoren hoch. Erstens verfügt L’Oréal über eine gut etablierte globale Präsenz und ein diversifiziertes Produktportfolio mit mehreren Marken zu unterschiedlichen Preispunkten, was es neuen Wettbewerbern erschwert, in den Markt einzutreten und sich dort zu etablieren.
Zweitens investiert L’Oréal stark in Forschung und Entwicklung, um innovative Produkte zu entwickeln, und verfügt über mehrere F&E-Zentren in verschiedenen Ländern, um spezifische Produkte für verschiedene Zielgruppen zu entwickeln. Dies verschafft L’Oréal einen Wettbewerbsvorteil und macht es für neue Marktteilnehmer schwierig, mit der Produktinnovation von L’Oréal Schritt zu halten.
Drittens ermöglicht es die effiziente Preisstruktur von L’Oréal, seine Produkte über verschiedene Preispunkte und Markenkategorien hinweg zu monetarisieren, ohne einer seiner Marken zu schaden. Diese Preisstruktur ist das Ergebnis einer starken Markenbekanntheit und Kundentreue, die von neuen Marktteilnehmern nur schwer imitiert werden kann.
Schließlich machen es die globale Lieferkette von L’Oréal, das starke Vertriebsnetz und die etablierten Beziehungen zu Lieferanten und Einzelhändlern neuen Marktteilnehmern schwer, in ähnlicher Weise zu konkurrieren. Insgesamt tragen diese Faktoren dazu bei, dass L’Oréal eine marktbeherrschende Stellung in der Kosmetikindustrie einnimmt und es neuen Wettbewerbern schwer macht, Fuß zu fassen.
Dividende
Für 2022 strebt das Management von L’Oréal eine Dividende von 6,00 EUR pro Aktie an. Das durchschnittliche jährliche Dividendenwachstum seit 2012 beträgt damit rund 15,2%.
Q4 Präsentation
Working Capital Management und Cash Conversion Cycle
Betrachtet man das langfristige Wachstum des operativen und freien Cashflows, so fällt auf, dass nicht nur die absoluten Beträge deutlich gestiegen sind. Besonders stark ist auch das Wachstum der Free Cash Flow Marge (FCF/Sales). Die FCF-Marge steigt von rund 10% im Jahr 2011 auf über 19% im Jahr 2020 und über 17% im Jahr 2021.
Quelle: TIKR.com
Dem Management von L’Oréal ist es in den letzten zehn Jahren gelungen, die Cash Conversion deutlich zu verbessern. Der Cash Conversion Cycle war immer negativ, was sehr gut ist. Das bedeutet, dass sich das Unternehmen aus dem operativen Geschäft selbst finanziert und keine externe Finanzierung benötigt, um das Geschäft am Laufen zu halten. L’Oréal hat den Cycle von -21 im Jahr 2010 auf -53 Tage verbessert.
Quelle: TIKR.com
Die Verbesserung ist insbesondere auf die Verlängerung des Zahlungsziels für Lieferanten und die Verkürzung des Zahlungsziels für eigene Forderungen zurückzuführen.
Quelle: TIKR.com
Das ist natürlich nicht einfach zu interpretieren, aber insgesamt sehen wir das als Stärke und Marktmacht.
Fair Value und fundamentale Kennzahlen
Die Fundamentaldaten von L’Oréal sind sehr solide. Das Unternehmen ist nahezu schuldenfrei und weist eine sehr gute Rentabilität und Profitabilität auf.
Im Laufe der Zeit ist es L’Oréal gelungen, die operative Marge und die Free Cashflow-Marge zu steigern. Die Nettogewinnmarge bewegt sich auf einem konstant hohen Niveau.
Quelle: TIKR.com
Gleiches gilt für die Rentabilität. Sowohl der Return on Equity (ROE) als auch der Return on Capital (ROIC) bewegen sich auf hohem Niveau und liegen regelmäßig deutlich über den Kapitalkosten.
Quelle: TIKR.com
Aufgrund der vorliegenden Informationen und unserer aktualisierten Schätzungen halten wir die Aktie jedoch für überbewertet.
Fair Value der L’Oréal Aktie – Eigene Berechnungen
L’Oréal ist ein unglaublich gutes Unternehmen, was auch dazu geführt hat, dass die Aktie langfristig eigentlich immer sehr teuer war, aber 2020 und 2021 sehr stark überbewertet war.
Quelle: TIKR.com
Fazit zur L’Oréal Aktie
Zunächst werden die wichtigsten Ergebnisse der Analyse zusammengefasst:
Sehr starke fundamentale Kennzahlen.
Starker Cashflow.
Marktführer in der Kosmetikindustrie.
Starke Marken.
Starker Fokus auf Forschung und Innovation.
Hervorragende Produktionsanlagen.
Sehr gutes Jahr 2022 und positiver Ausblick.
Aktie überbewertet.
Die Zukunftsaussichten von L’Oréal sind sehr gut, aber die Aktie ist überbewertet. Wie bereits erläutert, ist die Aktie von L’Oréal zu fast jedem Zeitpunkt überbewertet.
*** Wenn Sie unsere Aktienanalysen hilfreich finden, dann schauen Sie doch auf unsere Übersicht. Dort finden Sie regelmäßig aktualisierte und neue Aktienanalysen.
Im fünften Fair Value Update des Jahres haben wir die Aktien von drei Unternehmen neubewertet. Einmal der Maschinenhersteller Caterpillar, der Kosmetikkonzern L’Oréal und den Technologiekonzern Apple.
WICHTIG: Wir möchten an dieser Stelle nochmal darauf hinweisen, dass unsere ermittelten Fair Values keine Kursziele darstellen! Wir können (leider) nicht vorhersagen, in welche Richtung sich der Aktienmarkt und Preise entwickeln werden. Daher konzentrieren wir uns darauf unterbewertete Aktien zu finden. Alles andere macht auch einfach keinen Sinn.
Caterpillar Q4 2021 / FY 2021
Übersicht Quartalszahlen Caterpillar
Über die Quartalsergebnisse von Caterpillar haben wir schon im Beitrag Quartalsergebnisse 2.2022 berichtet. Für diejenigen Leser, die den Artikel nicht kennen haben wir den Text aus dem Artikel wiedergegeben. Dieser ist mit einem roten Streifen am linken Rand gekennzeichnet.
Der Maschinenbauer Caterpillar hat das Geschäftsjahr 2021 beendet und kann einen Umsatzanstieg von 22,1% von 41,8 Mrd. USD auf 50,9 Mrd. USD verbuchen. Der Anstieg resultiert zum Großteil aus höheren Verkaufsvolumina und im geringeren Umfang auch aus Preissteigerungen. Am stärksten konnten die Geschäftsbereiche Construction und Resource Industries (jeweils +27% im Q4 y/y) wachsen, während Energy & Transportation einen Umsatzanstieg von +19% verzeichnet.
Das operative Ergebnis konnte vor allem durch den Umsatzanstieg profitieren und ist um +51,1% auf 6,9 Mrd. USD gestiegen, was einer Marge von rund 13,5% entspricht.
Das deutlich höhere Nettoergebnis ist begründet durch einerseits das verbesserte operative Ergebnis und andererseits durch positive Effekte bei den Pensionsverpflichtungen und Steuereffekten.
Aufgrund des verbesserten Ergebnisses ist der operative Cashflow ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr um 13,8% gestiegen. Der Anstieg ist verhältnismäßig geringer als beim Ergebnis, da relativ hohe Forderungsbestände zum Stichtag bestehen.
Auf Basis der neuen Erkenntnisse haben wir unsere Schätzungen für das DCF Verfahren aktualisiert.
Fair Value Berechnung für die Caterpillar Aktie
Für das Jahr 2022 schätzen wir Umsatzerlöse in Höhe von ca. 53,6 Mrd. USD, die bis 2026 auf ca. 57,7 Mrd. USD steigen.
Für die Owners Earnings schätzen wir in 2022 rund 5,5 Mrd. USD. Diese würden bis 2026 auf 6,1 Mrd. USD steigen.
Den WACC haben wir von 6,206% auf 5,989% angepasst.
Unter Berücksichtigung der neuen Informationen ergibt sich folgender neuer Fair Value für die Caterpillar Aktie:
Für das Geschäftsjahr 2020 erwartet das Management etwas Gegenwind durch die Inflation und Lieferkettenprobleme, die sich aber im zweiten Halbjahr normalisieren sollte. Gegenläufig sollen Preiserhöhung diese Kosten decken.
Auszug Q4 2021 Präsentation
Insgesamt betrachtet ein sehr ordentliches Ergebnis für Caterpillar. Das Unternehmen profitiert sehr stark von der Erholung der Weltwirtschaft und der hohen Nachfrage nach entsprechenden Maschinen, besonders in den Segmenten Construction Industries und Resource Industries.
Für Investoren ist sicherlich auch die Tatsache interessant, dass die Serviceumsätze auf etwa 19 Mrd. USD gestiegen sind. Das Management hatte sich vorgenommen, die Serviceumsätze bis 2026 auf 28 Mrd. USD zu steigern.
Der Blick in die nähere Zukunft ist daher erstmal positiv zu bewerten. Das Unternehmen hat klasse fundamentale Kennzahlen, eine sehr geringe Verschuldung (ohne Finance Division) und einen hohen Auftragsbestand (ca. 23 Mrd. USD).
Die Aktie von Caterpillar ist im Moment eher fair bewertet, aber bitte berücksichtigen sie bei einer Investition auch immer die Sicherheitsmarge!
Apple Q4 2021 / FY 2021
Übersicht Quartalszahlen Apple
Apple hat die Zahlen für das erste Quartal 2022 veröffentlicht. Der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um +11,2% auf fast 124 Mrd. USD gestiegen, was das beste Quartal in der Unternehmensgeschichte darstellt.
Der iPhone-Umsatz ist trotz Lieferengpässen im Jahresvergleich um 9 % auf 71,6 Mrd. USD gestiegen. Der Umsatz von Mac erreichte mit 10,9 Mrd. USD einen neuen Rekord und wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 25 %.
10-Q Apple Q1 2022
Das iPad erzielte einen Umsatz von 7,2 Mrd. USD, was einem Rückgang von 14 % gegenüber dem Vorjahr entspricht, der auf erhebliche Lieferengpässe zurückzuführen ist.
Wearables, Home und Zubehör haben mit 14,7 Mrd. USD ebenfalls einen neuen Rekord aufgestellt, ein Plus von 13 % im Vergleich zum Vorjahr.
Auch die Services konnten einen neuen Umsatzrekord von 19,5 Milliarden US-Dollar verzeichnen, ein Plus von 24 %. Apple kann mehr als 785 Millionen bezahlte Abonnements für alle Dienste auf der Plattform aufweisen.
Die Loyalität der Apple Kunden und die Stärke des Ökosystems haben die derzeitige installierte Basis aktiver Geräte auf einen neuen Allzeitrekord von 1,8 Milliarden Geräten gebracht.
Aufgrund des Produktmixes ist die operative Marge auf 33,5% gestiegen. Das operative Ergebnis entspricht 41,5 Mrd. USD und ist im Vergleich zum Vorjahr um +23,7% gestiegen. Entsprechend haben sich das Nettoergebnis und auch der Cashflow entwickelt.
Im Q1 2022 hat Apple Aktien für 23,3 Mrd. USD zurückgekauft. Das sind in Summe schier unglaubliche Zahlen.
Fair Value Berechnung für die Apple Aktie
Für das Jahr 2022 schätzen wir Umsatzerlöse in Höhe von ca. 378 Mrd. USD, die bis 2026 auf ca. 462 Mrd. USD steigen.
Für die Owners Earnings schätzen wir in 2022 rund 91 Mrd. USD. Diese würden bis 2026 auf 112 Mrd. USD steigen.
Den WACC haben wir in Folge des Anstieges des risikolosen Zinssatzes auf von 5,85% auf 7,167% erhöht.
Unter Berücksichtigung der neuen Informationen ergibt sich folgender neuer Fair Value für die Apple Aktie:
Apple ist ein absolut unglaubliches Unternehmen. Viel mehr braucht man dazu eigentlich nicht sagen. Rund um Apple wird viel berichtet und erzählt und so gut wie jedem, der diesen Text lesen wird, wird die Welt rund um die Apple Produkte und Dienstleistungen bekannt sein.
Rein fundamental betrachtet sind die Kennzahlen von Apple überragend. Das Unternehmen generiert so viel Cash, dass es in einem einzigen Quartal für über 20 Mrd. USD Aktien zurückkaufen kann.
Wir sind bei unserem DCF Verfahren deutlich konservativer als die Analysten, die für 2026 Umsätze in Höhe von rund 542 Mrd. USD (8,2% CAGR) prognostizieren. Wir kommen „nur“ auf 462 Mrd. USD (5,8% CAGR). Das sind immerhin rund 80 Mrd. USD Unterschied. Es ist natürlich schwer zu sagen, ob dies so der Fall sein wird. Da wir eher konservativ sind und lieber auch mal zu einer Aktie „zu teuer“ sagen, als sie „zu teuer“ zu kaufen, gehen wir im Moment davon aus, dass die Apple Anteilsscheine überbewertet sind.
L’Oréal Q4 2021
Übersicht Quartalszahlen L’Oréal
Auch der französische Kosmetikkonzern L’Oréal hat ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 beendet. Die Umsatzerlöse sind um +15,3% gestiegen. Im Vergleich zu 2019 entsprich der Anstieg etwa +11%. Das Segment L’Oréal Luxe hat dabei, gemessen am Umsatz, den Bereich Consumer Products überholt und ist nun mit 12,3 Mrd. EUR das größte Segment. Doch auch die anderen Segmente konnten stark zulegen und sind allesamt auch im Vergleich zum Pre-COVID-19 Jahr 2019 wieder im Plus.
FY 2021 Präsentation
Entsprechend hat sich auch das operative Ergebnis positiv entwickelt und beträgt rund 6,2 Mrd. EUR. Das entspricht einer operativen Marge von etwa 19,1%. Das Nettoergebnis ist gegenüber dem Vorjahr um +29% auf 4,6 Mrd. EUR angewachsen.
Der operative und freie Cashflow sind ebenfalls gestiegen, jedoch bei weitem nicht so stark wie Umsatz und Ergebnis. Das liegt an der Entwicklung des Working Capitals.
Der Ausblick des Managements von L’Oréal ist, dass der Kosmetikmarkt in 2022 um 4-5% wächst. Gleichzeitig erwartet man Kostensteigerungen, denen man mit Preissteigerungen und weiteren Maßnahmen entgegenwirken möchte.
FY 2021 Präsentation
Interessant ist auch der Aktienrückkauf von Nestlé. Es wurden über 22 Millionen Aktien für 400 EUR pro Aktie zurückgekauft. Der Schweizer Konzern besitzt immer noch ca. 20,1% an L’Oréal.
Fair Value Berechnung für die L’Oréal Aktie
Für das Jahr 2022 schätzen wir Umsatzerlöse in Höhe von ca. 33,8 Mrd. EUR, die bis 2026 auf ca. 39,5 Mrd. EUR steigen.
Für die Owners Earnings schätzen wir in 2022 rund 5,7 Mrd. EUR. Diese würden bis 2026 auf 6,6 Mrd. EUR steigen.
Den WACC haben wir in Folge des Anstieges des risikolosen Zinssatzes leicht von 4,458% auf 4,990% erhöht.
Unter Berücksichtigung der neuen Informationen ergibt sich folgender neuer Fair Value für die L’Oréal Aktie:
Neben den sehr starken fundamentalen Daten hat L’Oréal mit seinem Marken einen tiefen Burggraben, der dem Unternehmen Wettbewerbsvorteile verleiht. Es ist erstaunlich zu sehen, wie schnell und machtvoll sich der Konzern nach dem schwierigen Jahr 2020 wieder erholt hat und weiterwachsen kann. Insgesamt ein sehr positiver Eindruck.
L’Oréal ist ein klasse Value Investment, allerdings auch im Moment sehr teuer. Die Aktie ist unserer Meinung nach überbewertet.
*** Wenn Sie unsere Aktienanalysen hilfreich finden, dann schauen Sie doch auf unsere Übersicht. Dort finden Sie regelmäßig aktualisierte und neue Aktienanalysen.
Die Analyse stellt keine Anlagenberatung dar oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf der Aktie. Der Autor ist in Starbucks und Northrop Grumman investiert.
L’Oréal ist ein französischer Konsumgüterkonzern, der insbesondere Kosmetika und ähnliche Produkte herstellt und vertreibt. Dazu gehören vor allem Hautpflegeprodukte, Make-Up, Parfüms und Haarfarbe und Haarpflege. Der Hauptsitz ist in Paris. L’Oréal ist in vier Geschäftsbereiche unterteilt, die insgesamt 35 verschiedene Marken beinhalten. Die Segmente sind „Professional Products„, „L’Oréal Luxe„, „Consumer Products“ und „Active Cosmetics„.
Das Unternehmen ist in 150 Ländern präsent und beschäftigt weltweit über 85.000 Mitarbeiter. L’Oréal ist der größte Kosmetikhersteller der Welt. In der nachfolgenden Übersicht sind einige Daten zum Kosmetikmarkt ersichtlich. Der Kosmetikmarkt ist zwar mit einem Gesamtvolumen von 200 Mrd. USD sehr groß, jedoch ist der Wettbewerb auch sehr intensiv. L’Oréal ist zwar das Schwergewicht am Markt, jedoch gibt es diverse weitere starke Wettbewerber am Markt.
Quelle: L’Oréal Geschäftsbericht 2020
FY 2020 Earnings von L’Oréal
L’Oréal hat das Geschäftsjahr 2020 sehr gut überstanden und musste nur leichte Umsatzeinbußen hinnehmen. Die Umsatzerlöse sind um ca. -6,3% von 29,8 Mrd. EUR im Vorjahr auf knapp 28 Mrd. EUR gesunken.
„2020 was a year like no other. L’Oréal was able to navigate this year in the best possible condition and has even grown stronger”
Jean-Paul Agon, Chairman und CEO von L’Oréal
Das operative Ergebnis (nach unserer standardisierten Logik) beträgt 4,5 Mrd. EUR und ist ggü. dem Vorjahr um -12% gesunken. Die operative Marge beträgt 16,1%.
Das Net Income beträgt 3,6 Mrd. EUR und ist im Vergleich zum Vorjahr um nur -5,0% gesunken. Den Umsatzrückgang konnte sehr gut mit Kostenreduzierungen entgegengewirkt werden. Die Net Margin wurde somit gegenüber dem Vorjahr sogar von 12,6% auf 12,7% um 0,1 pp verbessert.
Ein Blick auf die Segmente lässt erkennen, dass vor allem die Segmente L’Oréal Luxe und Consumer Products den größten Anteil der Umsatzerlöse erwirtschaften. Dem entsprechend ist auch der Anteil am operativen Ergebnis am höchsten.
Die operativen Margen sind in allen Segmenten im hohen zweistelligen Bereich. Die höchste operative Marge erwirtschaftet dabei das umsatzschwächste Segment Active Cosmetics mit 25,4%.
Die wichtigsten Absatzmärkte für L’Oréal sind, analog zu dem schon oben genannten Marktvolumen, Asia Pacific, North America und Western Europe.
Die am meisten verkauften Produkte sind mit Abstand Hauptpflegeprodukte mit 46,6%, gefolgt von Make-Up mit einem Anteil von 25,1% an den Umsätzen.
L’Oréal verkauft zudem immer mehr Produkte im E-Commerce Channel. Im Geschäftsjahr 2020 betrugen die E-Commerce Verkäufe rund 7,4 Mrd. EUR. Das entspricht 26,6% des Konzernumsatzes und einem Wachstum gegenüber dem Vorjahr von +62%.
Im Geschäftsjahr 2020 konnte L’Oréal, trotz Umsatzrückgang, seinen operativen Cashflow von 6,3 Mrd. EUR auf 6,5 Mrd. EUR steigern. Etwa 3,5% des Umsatzes wurden in Investitionen in Sachanlagevermögen gesteckt. Der Free Cashflow beträgt 5,5 Mrd. EUR und ist ggü. dem Vorjahr um +8,9% gestiegen.
Im Geschäftsjahr 2020 wurden zudem einige Akquisitionen abgeschlossen. Dazu gehören die „Clarins-Gruppe“ (1,3 Mrd. EUR) und die amerikanische Marke „Thayers Natural Remedies“ (0,4 Mrd. EUR)
Die Eigenkapitalquote von L’Oréal beträgt 66,5%. Darüber hinaus hat das Unternehmen keine nennenswerten zinstragenden Verbindlichkeiten, daher ist L’Oréal als schuldenfrei anzusehen.
Eckdaten zur L’Oréal Aktie
Aktie
Daten
ISIN
FR0000120321
WKN
853888
Ticker
FRA:LOR
Kurs zum Bewertungszeitpunkt (30.04.2021)
339,60 EUR
Aktuelle Dividende (in 2021 für 2020)
4,40 EUR
Dividendenrendite
1,3%
Update fundamentale Kennzahlen L’Oréal
Die Tabellen enthalten die wichtigsten Kennzahlen aus dem kompletten Geschäftsjahr 2020 und den durchschnittlichen Werten der Jahre 2015 bis 2019 und bis 2020.
Profitabilität
Die Profitabilität, ausgedrückt als Net Margin, Operating Margin und Free Cashflow Margin, von L’Oréal ist insgesamt als sehr gut zu bewerten. Das Unternehmen erwirtschaftet sehr konstant und verlässlich sehr gute Margen.
Rentabilität
Die Rendite auf das eingesetzte Kapital von L’Oréal ist ebenfalls sehr gut. Trotz der sehr hohen Eigenkapitalquote ist der Return on Equity mit durchschnittlich 13,6% sehr solide.
Verschuldung
Die Eigenkapital beträgt sehr solide 66,5%. Eine Verschuldung ist nahezu nicht vorhanden. Die Leverage beträgt nur 3%. Die Debt/CF Ratio nur 0,13. Im Grunde genommen ist L’Oréal schuldenfrei.
Wachstum
Das Geschäftsjahr 2020 verfälscht die Entwicklung des Wachstums von L’Oréal etwas, jedoch war auch schon vor der COVID-19 Krise zu sehen, dass L’Oréal organisch nur noch mäßig wächst. Das Wachstum ist in der Regel getrieben durch Akquisitionen. Das hat L’Oréal auf der Website hier sehr schön dargestellt.
Im nächsten Schritt nehmen wir diese Information mit in die Bewertung der Aktie.
Update Bewertung L’Oréal Aktie
Basierend auf den neuen Erkenntnissen haben wir unser DCF Modell angepasst. Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf unser Baseline Szenario. Das ist das mittlere Ergebnis aus 25 verschiedenen Szenarien, das von diesen die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit hat.
Wir ermitteln den Fair Value für drei verschiedene Zeitpunkte: t+0 steht für heute, t+1 für in einem Jahr und t+2 für in zwei Jahren.
Baseline Szenario
Den Wachstumsfaktor für den Terminal Value haben wir auf 1,21% gesetzt. Der WACC beträgt für unsere Berechnungen 4,458%.
Wir gehen von einem Umsatz in 2021 von 29,9 Mrd. EUR aus, der bis 2025 auf 33,1 Mrd. EUR steigen wird.
Für 2021 schätzen wir nun Owners Earnings i.H.v. 5,0 Mrd. EUR und für 2025 i.H.v. 5,5 Mrd. EUR.
Diese Prognose führt zu einem Equity Wert i.H.v. 160 Mrd. EUR. Somit beträgt der Fair Value je Aktie 284,92 EUR. Angesichts des momentanen Kurses ist die Aktie unserer Einschätzung nach überbewertet.
Wert
Betrag
Fair Value Q4 2020 (t+0)
284,92 EUR
Fair Value in 1 Jahr (t+1)
291,41 EUR
Fair Value in 2 Jahren (t+2)
297,94 EUR
Aktienkurs aktuell (17.04.2021)
339,60 EUR
Übersicht Fair Value
Die Margin of Safety beträgt zum Analysezeitpunkt ca. 84%. Für den Zeitpunkt in einem Jahr beträgt sie 86% und in zwei Jahren 88%.
Hinweis: Die Margin of Safety wird wie folgt berechnet: Fair Value / Aktienkurs. Ist die Margin of Safety kleiner als 100% so ist von einer Überbewertung der Aktie auszugehen. Ist die Margin of Safety dagegen größer als 100%, kann von einer Unterbewertung der Aktie gesprochen werden.
DCF Szenarien Übersicht
Zur Übersicht über die anderen Szenarien möchten wir kurz die Bandbreite der Prognosen und die Quantile für den Fair Value darstellen.
Die ermittelten Fair Values sind nach Quantilen der folgenden Tabelle zu entnehmen.
Rote Markierung bei einem Wert unter dem Aktienkurs zum Analysezeitpunkt, grüne Markierung für einen Wert über dem Aktienkurs zum Analysezeitpunkt.Rote Markierung für MoS <100%, gelb für 100% bis 125% und grün für >125%
Das 50% Quantil bedeutet, dass die Hälfte der Ergebnisse zu einem höheren Wert geführt hat und die andere Hälfte zu einem niedrigeren. Das 10% Quantil würde aussagen: 10% der Prognosen führen zu einem Fair Value unter 257,17 EUR und 90% zu einem höheren. Das 90% Quantil sagt aus, dass 90% aller Ergebnisse niedriger als 312,68 EUR sind und nur in 10% der Fälle der Wert höher ist.
Fazit und Prognose zur L’Oréal Aktie
L’Oréal ist unserer Einschätzung nach ein sehr solides Value Investment. Das Unternehmen hat keine Schulden, ist sehr profitabel und rentabel, wächst jedoch eher langsam und vor allem durch Akquisitionen. In der Zwischenzeit hat L’Oréal die Umsatzzahlen für das erste Quartal 2021 veröffentlicht und dabei alle positiv überrascht. Der Umsatz ist ggü. dem Vorjahr um 10,2% gestiegen und sogar ggü. 2019 um 5% höher. Das spricht für die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens und die Stärke der vielen Marken.
„In spite of the health crisis and the ongoing associated measures in some countries, particularly in Western Europe, the beauty market continues to recover. Against this backdrop, L’Oréal has started the year with very strong growth at +10.2% like-for-like in the first quarter, significantly outperforming the market. The Group is therefore continuing its acceleration, initiated in the third quarter of 2020, and is increasing by +5.0% like-for-like compared to the first quarter of 2019.“
Jean-Paul Agon, Chairman und CEO von L’Oréal (Q1 Umsatzzahlen)
Der Kosmetikmarkt ist sehr wettbewerbsintensiv und sehr viele große finanzstarke Unternehmen mit starken Marken sind darin aktiv. Daher ist etwas schwer zu sagen, ob die Marken von L’Oréal einen gewissen Burggraben darstellen. Grundsätzlich schafft es das Unternehmen seine Marktanteile zu halten, bzw. sogar teilweise auszubauen. Sicherlich ist es hier ein Vorteil, dass die Gruppe sich voll auf Kosmetik und Beauty fokussiert. Einen großen Beitrag zu den aktuellen Erfolgen leistet auch die bisher sehr erfolgreiche E-Commerce Strategie.
Die Entwicklung des Aktienkurses zeigt auch deutlich die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens und auch die Beliebtheit der Aktie bei den Investoren. Auch im COVID-19 Crash im März und April 2020 ist die Aktie verhältnismäßig wenig gefallen und befindet sich seit Jahren in einem klaren Aufwärtstrend.
Auf Basis der momentanen Informationen halten wir die Aktie zum heutigen Zeitpunkt für überbewertet. Wir gehen davon aus, dass sich der Unternehmenswert in den kommenden Jahren durchaus weiter steigern wird. Im Verhältnis zu den geschätzten Fair Values in den kommenden beiden Jahren wirkt die Aktie allerdings trotzdem überbewertet.
Vielen Dank für ihr Interesse und fürs Lesen!
Hier finden Sie unsere bisher erschienenen L’Oréal Analysen:
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Die Aktien-Watchlist enthält unsere aktuell gültigen Fair Values und wird wöchentlich auf Basis der Schlusskurse des Freitags aktualisiert, um mögliche Unterbewertungen zu identifizieren. In der Regel sind auch schon Aktien enthalten, für die die Analyse noch nicht veröffentlicht wurde. Sie wird Samstagmorgen an die Newsletterabonnenten verschickt.
L’Oréal ist ein französischer Konsumgüterkonzern, der insbesondere Kosmetika und ähnliche Produkte herstellt und vertreibt. Der Hauptsitz ist in Paris. Das Unternehmen ist der größte Kosmetikhersteller der Welt. In 2019 hat L’Oréal einen Umsatz von 29,9 Mrd. € erwirtschaftet und 87.974 Mitarbeiter beschäftigt.
Der L’Oréal Konzern beinhaltet viele weltweit bekannte Marken aus der Kosmetikbranche. Insgesamt sind 36 Marken in 4 Divisionen aufgeteilt.
Der Bereich „Consumer Products“ umfasst folgende Marken: L’Oréal Paris, Garnier, Mabelline New York, NYX Professional Makeup, Stylenanda, Essie, Dark and Lovely, Niely und Magic. Hierbei handelt es sich um Makeup, Kosmetik- und Pflegeprodukte für den täglichen Gebrauch, die im Einzelhandel erworben werden können. Dieser Bereich hat in 2019 12,7 Mrd. € Umsatz beigetragen.
„L’Oréal Luxe“ umfasst die Marken Lancome, Yves Saint Laurent, Giorgio Armani, Kiehls, Biothermn, Urban Decay, Shu Uemura, It Cosmetics, Helena Rubinstein, Ralph Lauren, Viktor&Rolf, Cacharel, Diesel, Clarisonic, Yue Sai, Atelier Cologne und Valentino und hat in 2019 einen Umsatz von 11,0 Mrd. € beigetragen. Insbesondere Parfüms gehören hier zur Produktpalette.
Der Bereich „Professional Products“ umfasst insbesondere Produkte für professionelle Friseure und Kosmetiker. Dazu gehören die Marken L’Oréal Professionne, Redken, Kerastase, Matrix und Pureology. In diesem Bereich ist u.a. Henkel ein Wettbewerber. Der Umsatz mit diesen Produkten betrug in 2019 3,4 Mrd. €.
Der letzte und kleinste Bereich ist „Active Cosmetics“ mit den Marken La Roche-Posay, Vichy, Skineuticals, Cerave und Decleor. Diese Produkte dienen der Hautpflege. Der Umsatz dieses Bereichs betrug 2,7 Mrd. €.
Der Umsatz wird geographisch betrachtet im Wesentlichen in Asia Pacific (9,7 Mrd. €), Westeuropa (8,3 Mrd. €) und Nordamerika (7,6 Mrd. € erwirtschaftet.
Das Unternehmen ist sehr stark in der Forschung engagiert und hat in 2019 985 Mio. € für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Dadurch konnten 497 neue Patente in den 21 Forschungsinstituten des Konzern entwickelt werden.
Die L’Oréal Aktie ist im CAC40 Index gelistet. Die wichtigsten Eckdaten zur L’Oréal Aktie:
WKN: 853888
Kurs zum Bewertungszeitpunkt: 281,00 €
Dividende je Aktie für 2019 : 4,25 €
Bilanz / GuV / Cashflow der letzten 5 Jahre
Bilanz L’Oréal von 2015 bis 2019GuV L’Oréal von 2015 bis 2019Cashflow L’Oréal von 2015 bis 2019
Das durchschnittliche Umsatzwachstum in den vergangenen fünf Jahren betrug 4,3%. Das Wachstum des Net Income 3,3%.
Kennzahlen für die Aktienanalyse
Profitabilität von 2015 bis 2019Rentabilität von 2015 bis 2019Verschuldung L’Oréal von 2015 bis 2019
Die durchschnittliche Free Cashflow Marge von L’Oréal in den vergangenen 5 Jahren betrug 12,2%. Darüber hinaus konnte L’Oréal im Durchschnitt eine Net Margin von 13,4% und eine Gross Margin von 72,1% erwirtschaften.
Das durchschnittliche ROE betrug 13,8% und das ROTA92,4%.
Bewertung der L’Oréal Aktie
Bewertungskennzahl
Wert
DCF Fair Value
158,22 €
KGV 5 Jahre
30,60
KGV 3 Jahre
31,64
KGV Aktuell (2019)
41,78
KBV 5 Jahre
4,19
KBV 3 Jahre
4,43
KBV Aktuell (2019)
5,33
Graham Value Adjusted 2019
212,20 €
Graham Value Adjusted 2020
212,12 €
Übersicht Bewertungsergebnis
Für das DCF Verfahren wurden folgende Annahmen getroffen:
WACC: 6,264%
Wachstumsfaktor 5 Jahre: 3,42%
Wachstumsfaktor TV: 1,5%
Taxrate: 31%
Für das Graham Value Adjusted 2020 haben wir einen Gewinn je Aktie von 6,30 € und einem Buchwert je Aktie von 55,67 prognostiziert. Darin ist die aktuelle Entwicklung aus der Quartalsmitteilung für Q1 2020 berücksichtigt.
Die Sicherheitsmarge beim DCF Verfahren beträgt zum heutigen Zeitpunkt 56%, zum GVA 2019 76% und zum GVA 2020 75%.
Erläuterungen zur L’Oréal Aktie Aktienanalyse
Die L’Oréal Aktie ist ein durchaus solide Value Investment. Das werden die fundamentalen Kennzahlen darlegen. Die Entwicklung des Konzerns ist sehr gut und ohne große Unberechenbarkeiten. Die von Value Investoren geschätzte Konstanz in den berichteten Zahlen ist vorhanden. Das macht die Aktie zu einer attraktiven, recht risikolosen Anlagemöglichkeit. Die Vielzahl an starken und bekannten Marken haben eine Burggrabenqualität, die dem Unternehmen für die Zukunft Wettbewerbsvorteile dauerhaft erhalten können.
Durch die ungewöhnliche momentane Situation aufgrund der Coronapandemie hat auch L’Oréal im ersten Quartal Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Wir gehen aber nicht von einem dauerhaften Schaden für das Unternehmen und die Aktie aus.
Q1 2020
Q1 2019
Rel. Differenz
Umsatz
7.225,2
7550,5
-4,3%
Q1 Meldung
Wie in Frankreich üblich, wurden im Quartal nur Umsatzzahlen gemeldet.
Prognose Aktienanalyse
Für unser DCF Verfahren haben wir für 2020 einen Umsatz von 28,6 Mrd. € prognostiziert und einen Gewinn von ca. 3,5 Mrd. €. Das würde einer Net Margin von 12,31% entsprechen. Anschließend steigt der Umsatz bis 2023 auf 32,2 Mrd. €. Für das Ergebnis schätzen wir somit bis 2023 ein durchschnittliches Gewinnwachstum von 3,5% im Jahr. Für das DCF Verfahren haben wir den Wachstumsfaktor beim TV auf 1,5% gesetzt. Daraus ergibt sich ein Fair Value je Aktie von 158,22 €.
Die Analyse des KGV und KBV ergibt einen Graham Value für 2019 von 212 €, für 2020 von 212 €. Das durchschnittliche KGV der vergangenen 5 Jahre betrug 30,60 das KBV 4,19. Momentan wird die Aktie zu einem KGV (2019) von 41,78 gehandelt. Das Ergebnis der Analyse der Multiplikatoren für die L’Oréal Aktie ist eine Überbewertung der Aktie. Das DCF Verfahren führt ebenfalls im Ergebnis zu einer Überbewertung der Aktie.
Wie gewohnt betrachten wir im nächsten Schritt die fundamentale Aktienanalyse. Diese führen wir wie gewohnt in den Kategorien Wachstum, Profitabilität, Rentabilität und Kapitalstruktur durch.
Wachstum
Das Umsatzwachstum in den vergangenen 5 Jahre betrug im Durchschnitt 4,3%, das Gewinnwachstum 3,3%. Grundsätzlich setzten wir voraus, dass das Gewinnwachstum der vergangenen 5 Jahre durchschnittlich größer als 5% ist.
Profitabilität
Die FCF Marge liegt bei 16,6% bzw. 12,2% im Durchschnitt der vergangenen 5 Jahre.
Die Net Margin von 12,6% lag im GJ 2019 unter dem Durchschnitt der vergangenen 5 Jahren von 13,4%. Als Kriterien haben wir für uns eine Net Margin von mind. 10% definiert. Dieses ist mehr als erfüllt.
Rentabilität
Die Rendite auf das eingesetzte Eigenkapitel beträgt 12,8%. Der ROTA betrug 67,8%. Der 5 Jahres Durchschnitt liegt beim ROE bei 13,8% und bei ROTA 92,4%. Wir erwarten von unseren Investitionen mindestens einen ROE von 15% und einen ROTA von 25%. Der ROTA ist im GJ 2019 aufgrund der Erstanwendung von IFRS 16 verhältnismäßig stark gesunken.
Kapitalstruktur und Verschuldung
Die Analyse der Kapitalstruktur ergibt, dass L’Oréal in 2019 einen Verschuldungsgrad von 3% hatte. Die Debt/Op.CF Ratio betrug sehr gute 0,14. Die zinstragenden Verbindlichkeiten in 2019 betrugen ca. 0,851 Mrd. €. Der Cashbestand 5,3 Mrd. €. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass der Konzern schuldenfrei ist.
Fassen wir zusammen und stellen unsere Kriterien nochmals tabellarisch auf:
Kennzahl
2019
langfristiger Durchschnitt
Kriterium
Net Margin
12,6%
13,4%
>10%
Verschuldung
3%
4%
<150%
Debt/Op CF.
0,14
0,21
<5
ROE
12,8%
13,8%
>15%
ROTA
67,8%
92,4%
>25%
Gewinnwachstum
-3,7%
3,3%
>5%
Vergleich fundamentale Kennzahlen mit Kriterien
Prognose und Fazit
Das Unternehmen erfüllt 4 von 6 Kriterien zu unserer Zufriedenheit. Positiv ist zwar zu bewerten, dass das Unternehmen ein positives Gewinnwachstum aufweist, dieses aber schwächer wird. Die Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital kann zwar nicht ganz erreicht werden, aber bei einer Eigenkapitalquote von 67% ist das völlig in Ordnung. Die Aktie stell ein sehr solides Value Investment dar, dessen Aktie jedoch im Moment überbewertet ist.
Vielen Dank für Ihr Interesse an dieser Aktienanalyse und fürs lesen!
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