Heute veröffentlichen wir wieder uns wöchentliches Update der Aktien Watchlist.
Bitte beachten Sie, dass die von uns ermittelten Fair Values und sonstigen Einschätzungen keine Verkaufs- oder Kaufempfehlung darstellen. Ebenfalls sind diese nicht als Kursziele zu verstehen.
Falls Sie eine Wunschaktie haben, schreiben sie uns sehr gerne eine Mail an:
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Änderungen im Vergleich zur Vorwoche
In dieser Woche haben wir das Bewertungsmodell für fünf Aktien aktualisiert: Microsoft, Roche, Best Buy, Canadian National Railway und LVMH.
Microsoft
Microsoft Büro. Quelle: Pixabay
Fair Value alt: 272,00 USD (Stand 09.09.2021)
Fair Value neu: 239,00 USD (Stand 31.07.2022)
Microsoft hat das Geschäftsjahr zum 30.06.2022 beendet und ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Die Details werden wir hierzu in einem Fair Value Update beleuchten. Da die letzte Bewertung schon 10 Monate her ist, war eine Neubewertung der Aktie unter Berücksichtigung der neusten Erkenntnisse und Entwicklungen überfällig. Der Fair Value sinkt insbesondere durch den Anstieg der Kapitalkosten auf 239 USD je Aktie. Die fundamentalen Kennzahlen des Unternehmens und die Zukunftsaussichten sind erstklassig. Die Aktie ist allerdings unserer Meinung nach zurzeit zu teuer.
Roche
Roche Büro. Quelle: Media Website von Roche
Fair Value alt: 344,00 CHF (Stand 06.08.2021)
Fair Value neu: 350,00 CHF (Stand 31.07.2022)
Unsere Bewertung des Schweizer Pharmakonzerns Roche ist schon fast genau ein Jahr her, da war es wieder Zeit genauer in die Zahlen und die Entwicklung zu blicken. Die Neubewertung führt zu einer Erhöhung des Fair Value auf 350 CHF. Das Wachstum des Unternehmens ist eher überschaubar, die fundamentalen Kennzahlen jedoch sehr gut. Die Aktie ist momentan unserer Einschätzung nach attraktiv bewertet.
Best Buy
Best Buy Filiale. Quelle: Media Website von Best Buy
Fair Value alt: 107,93 USD (Stand 01.09.2021)
Fair Value neu: 103,00 USD (Stand 31.07.2022)
Auch Best Buy hat kürzlich Quartalszahlen veröffentlicht und einen Umsatzrückgang berichtet. Dennoch scheint das Unternehmen weiterhin recht ordentlich zu wirtschaften. Im Detail werden wir uns Best Buy im Rahmen eines Fair Value Updates anschauen. Der neue Fair Value liegt unserer Einschätzung nach bei ca. 103 USD. Die Aktie ist eher unterbewertet.
Canadian National Railway
CN Züge. Quelle: Media Website von CN.
Fair Value alt: 162,00 CAD (Stand 01.10.2021)
Fair Value neu: 146,00 CAD (Stand 31.07.2022)
Die Bewertung von Canadian National Railway liegt ebenfalls schon länger zurück, daher war es mehr als notwendig die Zahlen des Bahnunternehmens genauer zu betrachten und darauffolgend unser Bewertungsmodell zu aktualisieren. Der neue Fair Value wird leicht auf 146 CAD aufgrund der gestiegenen Kapitalkosten und der angepassten Prognose nach unten korrigiert. Das Unternehmen fällt besonders durch ausgezeichnete fundamentale Kennzahlen auf. Die Aktie ist leicht überbewertet.
LVMH
Louis Vuitton Tasche und Einkaufstasche. Quelle: Pexels.
Fair Value alt: 615,00 EUR (Stand 15.10.2021)
Fair Value neu: 698,00 EUR (Stand 30.07.2022)
Der französische Luxusgüterkonzern LVMH hat auch die Zahlen für das abgelaufene zweite Quartal veröffentlicht und wieder mal eine sehr starke Entwicklung hingelegt. Darüber möchten wir in Kürze in einem Fair Value Update berichten. Wir erhöhen den Fair Value für das Unternehmen aus Paris von 615 EUR auf 698 EUR. Die Aktie scheint damit eher fair bewertet zu sein.
Vielen Dank fürs Lesen und viel Erfolg beim investieren!
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Die Analyse stellt keine Anlagenberatung dar oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf der Aktie. Der Autor ist in Microsoft, LVMH und Canadian National Railway investiert.
Quelle Beitragsbilder: CANVA, Pexels, Pixabay, Unternehmenswebsites.
In der Regel berichten börsennotierte Unternehmen alle drei Monate ihre Geschäftszahlen. Man kann durchaus darüber diskutieren, ob diese Häufigkeit angemessen ist. Es gibt Argumente, die dafür sowie Punkte, die dagegensprechen. Wir sind in erster Linie froh, wenn die Unternehmen, an denen man als Aktionär bzw. Investor beteiligt ist, einen Einblick in die Entwicklung gibt und somit den Anteilsinhaber regelmäßig informiert.
Gerade auch bei langfristigen Investitionen ist es wichtig die operative Entwicklung „seiner“ Unternehmen im Auge zu behalten und regelmäßig zu überprüfen, ob die Annahmen zur Ermittlung des fairen Wertes und der eigene Investment Case noch aktuell sind und Gültigkeit haben. Daher schauen wir regelmäßig die berichteten Quartalszahlen der von uns analysierten Unternehmen an und machen uns damit ein Bild, dass uns bei unseren Investitionsentscheidungen unterstützen soll.
Ein Kernpunkt des Value Investings ist es für uns auch, dass man das Unternehmen, in das man investiert kennt und die Geschäftsentwicklung verfolgt. Wir möchten mit unseren Beiträgen zu den Quartalszahlen Ihnen, unseren Lesern, damit auch eine Hilfestellung leisten und hoffen, dass wir das erreichen können. Viel Spaß beim lesen!
Microsoft hat die Zahlen für die ersten 6 Monate des Geschäftsjahres 2022 veröffentlicht und wieder mal abgeliefert. Umsatz, Ergebnis und Cashflow sind mit jeweils über 20% gewachsen. Dabei ist hervorzuheben, dass das Wachstum nicht nur aus dem Segment „Intelligent Cloud“ durch die Azure Cloud (+26%) resultiert, sondern auch aus den anderen beiden Segmenten. Im Segment „Productivity and Business Processes konnten besonders Dynamics Products (+29%) und Linkedin (+37%) den Umsatz treiben. Im Segment „More Personal Computing“ (Windows, Xbox, Search) konnte der Umsatz um +15% gesteigert werden. Operativ eine sehr starke und überzeugende Entwicklung
Microsoft hat zudem vor kurzem angekündigt den Spieleentwickler „Activision Blizzard“ für ca. 69 Mrd. USD zu übernehmen. Damit möchte Microsoft seine Stellung im wachsenden Gamingmarkt stärken. Inwiefern diese Akquisition sinnvoll ist, lässt sich unserer Meinung im Moment noch nicht sagen.
Auf den ersten Blick scheint die Akquisition strategisch zielgerichtet zu sein, allerdings sind große und teure Übernahmen oft nicht ganz einfach und führen auch nicht unbedingt zu einem Mehrwert für die Aktionäre. Zudem kämpft Activision mit negativen Schlagzeilen und rechtlichen Problemen aufgrund von Beschwerden von weiblichen Mitarbeitern über Belästigungen am Arbeitsplatz.
Operativ gesehen läuft es bei Microsoft absolut überragend, allerdings sind wir bei der Übernahme von Activision Blizzard etwas skeptisch und vorsichtig.
IBM Aktie Quartalsergebnis Q4 2021
IBM hat das Geschäftsjahr 2021 beendet. Das Jahr war besonders, da IBM im November die Abspaltung des Managed Infrastructure Geschäfts abgeschlossen hat. Dieses findet sich nun in Kyndryl wieder. Das Unternehmen kämpft schon seit einiger Zeit mit sinkenden Umsätzen und Wachstumsproblemen, doch in 2021 konnte das Unternehmen seinen Umsatz (ohne Kyndyl) um +3,9% steigern, im Q4 selbst sogar +6%.
Im Zuge des Konzernumbaus wurde auch eine neue Segmentstruktur eingeführt, die nun die vier Segmente Software, Consulting, Infrastructure und Financing umfasst. Hier muss jedoch eines erklärt werden. Im „alten“ IBM Konzern wurden Verkäufe zwischen den Segmenten herausgerechnet, da sie IBM intern waren. Nun werden Umsätze mit Kyndryl gezeigt, da sie nun als extern gelten.
Das Ergebniswachstum von rund 19,8% resultiert vor allem aus gesunkenen Vertriebs- und Verwaltungskosten (-1,8 Mrd. USD) und einer Steuergutschrift (+0,1 Mrd. USD). Der Cashflow ist stark durch eine ungünstige Working Capital Entwicklung beeinflusst und daher im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer.
Bei IBM bleiben wir erstmal weiterhin skeptisch. Wir waren vorher schon mit der oft viel zu positiven Berichterstattung durch das Management unzufrieden und sind es weiterhin.
American Express Aktie Quartalsergebnis Q4 2021
American Express hat die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021 veröffentlicht. Nachdem von COVID-19 gebeuteltem Jahr 2020 hat sich das Unternehmen wieder erholt und konnte wieder ein sehr ordentliches Umsatz- und Ergebniswachstum verzeichnen. Besonders die Kartenprovisionen sind vom starken Konsum um +26% gestiegen. Das Nettozinseinkommen ist dagegen leicht um -3% gesunken.
Wie auch bei einigen Banken wurde bei AMEX die Kreditrisikovorsorge um 1,4 Mrd. USD gesenkt, nachdem sie im Vorjahr um +4,7% Mrd. USD erhöht wurde. Die befürchteten hohen Kreditausfälle sind ausgeblieben.
Man hat zumindest in Europa oft den Anschein, dass AMEX gerne mal neben VISA und Mastercard vergessen wird, aber AMEX braucht den Vergleich absolut nicht zu scheuen. Das Geschäftsmodell unterscheidet sich zwar etwas, da AMEX nicht nur das Netzwerk bereitstellt, sondern selbst auch Kreditgeber ist, allerdings hat das nicht nur Nachteile sondern auch Vorteile. Ein Update des Fair Value folgt demnächst!
Raytheon Aktie Quartalsergebnis Q4 2021
Raytheon hat das Geschäftsjahr 2021 sehr erfolgreich beendet und konnte das durch COVID-19 beeinflusste Jahr 2020 hinter sich lassen. Umsatz, Ergebnis und Cashflow haben sich sehr positiv entwickelt.
Das Segment Collis Aerospace Systems, dass eher stark von der zivilen Luftfahrt beeinflusst ist, hat im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang von 19,4 Mrd. USD auf 18,4 Mrd. USD hinnehmen müssen. Gegenläufig konnten besonders die Segmente Intelligence & Space und Missiles & Defense ein hohes Umsatzwachstum (beide von ca. 11 Mrd. USD auf 15 Mrd. USD) verzeichnen.
Das Vorjahresergebnis war nicht nur durch den Wegfall von Umsätzen stark beeinflusst, sondern auch noch durch die außerplanmäßige Abschreibung auf den Goodwill in Höhe von rund 3,2 Mrd. USD. Der Ausblick des Managements auf das Jahr 2022 ist unserer Meinung nach positiv zu beurteilen. Es werden Umsätze in Höhe von ca. 68,5 bis 69,5 Mrd. USD und ein Free Cashflow von ca. 6 Mrd. USD erwartet. Zudem sollen Aktien für einen Wert von 2,5 Mrd. USD zurückgekauft werden.
Alles in allem eine sehr starke Leistung von Raytheon. Sicherlich ein interessantes Investment, dass gerne übersehen wird.
LVMH Aktie Quartalsergebnis Q4 2021
Auch LVMH hat seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2021 berichtet und alle Erwartungen übertroffen. Der Umsatz des Luxusgüterkonzern ist ggü. dem Vorjahr um +43,8% gestiegen. Das besondere hierbei ist jedoch nicht, dass der Umsatz im Vergleich zum COVID Jahr 2020 so stark gestiegen ist, sondern, dass der Umsatz sogar +14% über dem Jahr 2019 liegt.
Das liegt insbesondere am unglaublich starken Segment Fashion & Leather Goods, dass ein Wachstum von +46% erreichen konnte. Grund hierfür sind die starken Marken Louis Vuitton und Christian Dior. Sehr gut integriert hat sich auch Tiffanys, dass im Segment Watches & Jewelry zu einem Umsatzanstieg von +167% geführt hat. Einzig und allein das Segment Selective Retailing leidet noch etwas stärker unter der Krise. Insbesondere die DFS Shops an Flughäfen sind noch betroffen, während Sephora die Zahlen aus 2019 schon wieder übertroffen hat.
Der Umsatzanstieg ist im Wesentlichen auch für das deutlich verbesserte Ergebnis und den höheren Cashflow verantwortlich. Damit hat LVMH das beste Jahr seiner Unternehmensgeschichte gehabt und blickt auch weiter optimistisch in das Jahr 2022.
Auch wir sind sehr beeindruckt von der Stärke dieses Luxuskonzern. Es wird spannend sein zu sehen, wie sich der Konzern durch das etwas schwierigere makroökonomische Umfeld bewegen wird, aber wir rechnen nicht mit wesentlichen Problemen.
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Die Analyse stellt keine Anlagenberatung dar oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf der Aktie. Der Autor ist in LVMH, IBM, Microsoft investiert. Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise zur Aktienanalyse.