ich freue mich, Sie wieder auf meinem Blog begrüßen zu dürfen. In den letzten Wochen war es aufgrund beruflicher Verpflichtungen und des wohlverdienten Urlaubs etwas ruhiger auf der Seite. Das hat sich leider auch in einer geringeren Anzahl von Beiträgen niedergeschlagen, wofür ich um Verständnis bitte.
Doch nun bin ich wieder zurück. Heute möchte ich Sie über die neuesten Updates meiner Aktien-Watchlist informieren. Eine detaillierte Analyse hat für vier der bestehenden Aktien neue Bewertungen ergeben. In Kürze wird es auch eine neue ausführliche Analyse geben.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich für Ihre regelmäßigen Besuche und Ihre Unterstützung für meinen Blogs bedanken. Ihr Interesse und Ihr Engagement sind es, die diese Plattform am Leben erhalten und mich immer wieder motivieren, weiterzumachen.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard
Die Aktien Watchlist
Bitte beachten Sie, dass die von mir ermittelten Fair Values und sonstigen Einschätzungen keine Verkaufs- oder Kaufempfehlung darstellen. Ebenfalls sind diese nicht als Kursziele zu verstehen.
Die letzte Aktualisierung der PayPal-Aktie liegt einige Zeit zurück. Der US-Finanzdienstleister ist aus dem Checkout beim Einkaufen im Internet nicht mehr wegzudenken und hat eine enorme Bedeutung erlangt. Allerdings ist die Konkurrenz in diesem Bereich sehr groß, was seit einiger Zeit an der Profitabilität und dem Wachstum von PayPal nagt. So ist auch der Aktienkurs stark gefallen.
Nun hat sich einiges getan und es ist Zeit für ein Update zu PayPal. Viel Spaß beim Lesen!
Zunächst ein Blick auf die Zahlen des Geschäftsjahres 2022 von PayPal, in Klammern die Differenz zum Vorjahr.
Umsatz: 27,5 Mrd. USD (+8,5%)
EBITDA: 4,9 Mrd. USD (-5,4%)
EBITDA Marge: 17,9% (VJ 20,6%)
Operatives Ergebnis: 4,0 Mrd. USD (-6,4%)
Operative Marge: 14,7% (VJ 17,0%)
Ergebnis: 2,4 Mrd. USD (-42%)
Nettomarge: 8,8% (VJ 16,4%)
Nettomarge (normalisiert): 9,5% (VJ 10,3%)
Operativer Cashflow: 5,8 Mrd. USD (+0,3%)
Freier Cashflow: 5,1 Mrd. USD (+4,5%)
Liquide Mittel: 10,8 Mrd. USD
Nettoverschuldung: 687 Mio. USD
Eigenkapital: 20,2 Mrd. USD
ROIC: 12,7% (VJ 13,6%)
Sonstige wirtschaftliche Entwicklungen im GJ 2022
Wichtige Kennzahlen
Aktive Accounts: 435 Mio. (+2,1%)
Number of Payment Transactions: 22,4 Mrd. (+15,5%)
Total Payment Volume: 1,357 Mrd. (+8,9%)
Number of Transactions per active account: 51,4 (+13,2%)
Sonstige Entwicklungen in 2022
Operative Kosten: Die operativen Kosten gingen auf 2,7 % zurück, nachdem sie im Vorjahr um 20 % gestiegen waren. Dies ist auf Kostensenkungsmaßnahmen zurückzuführen, die Einsparungen in Höhe von mehr als 900 Mio. USD ermöglichten.
Shareholder Returns: Durch Aktienrückkäufe wurde Kapital in Höhe von 4,2 Milliarden US-Dollar an die Aktionäre zurückgegeben, was mehr als 80 Prozent des freien Cashflows von 5,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 entspricht.
Kosteneinsparungen und Personalabbau: Für 2023 wurden zusätzliche Kosteneinsparungen in Höhe von 600 Millionen US-Dollar identifiziert, die zu den bereits erzielten Einsparungen in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar hinzukommen. Dazu gehört die Entscheidung, die Zahl der Mitarbeiter um 7 Prozent zu reduzieren und die Ausgaben für externe Zulieferer und Immobilien zu senken.
Ausblick 2023: Im Earnings Call Q4 2022 erläutert der CEO die konservativen Planungsannahmen eines mittleren einstelligen Umsatzwachstums und die hohe Zuversicht, den Gewinn pro Aktie steigern zu können. Es wird erwartet, dass die nicht transaktionsbezogenen betrieblichen Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahr im hohen einstelligen Prozentbereich zurückgehen werden, was zu einer Margenausweitung von rund 125 Basispunkten und einem Wachstum des Non-GAAP EPS von 18 % führen wird.
Technologie- und Produkt-Updates: Das Unternehmen wird weiterhin in die Modernisierung des Checkout-Erlebnisses und die Skalierung des Wachstums von Braintree investieren. Das Unternehmen plant die Einführung von PayPal Complete Payments (PPCP), das den adressierbaren, ungebrandeten Markt um bis zu 750 Milliarden US-Dollar erweitern wird. Darüber hinaus werden Anstrengungen unternommen, um das Angebot an digitalen Geldbörsen und Person-to-Person-Diensten (P2P) zu verbessern.
Modernisierung von Altsystemen: Bis zum Ende des ersten Quartals wird das Unternehmen die vollständige Umstellung seines Zahlungssystems abgeschlossen haben. Ziel ist es, bis 2023 rund 50 % der 100 größten Händler auf die neueste Kassenintegration umzustellen.
CEO-Nachfolge: Der CEO wird seine Funktion als Präsident und CEO von PayPal zum Jahresende abgeben. Der Verwaltungsrat wird genügend Zeit haben, um eine gründliche Suche durchzuführen und einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.
Langfristiger Ausblick: Trotz des unsicheren makroökonomischen Umfelds ist das Management optimistisch in Bezug auf zukünftiges Wachstum, unterstützt durch die Kostenstruktur, die Roadmap zur Verbesserung des Kundenerlebnisses und das Potenzial, gestärkt aus dem wirtschaftlichen Abschwung hervorzugehen.
Wie gehts es weiter in 2023?
Q1 2023 Zahlen
PayPal Q1 2023 Präsentation
Anzahl der aktiven Konten im Vergleich zu Q1-2022 um +1% gestiegen, im Vergleich zu Q4-2022 jedoch leicht rückläufig.
Anzahl der Zahlungstransaktionen +13%.
Total Take Rate (Revenue Margin) weiter auf unter 2% gesunken. Transaction Take Rate ebenfalls auf 1,8% gesunken.
Transaction Expense Rate auf 0,93% gestiegen.
Der Umsatz stieg im ersten Quartal währungsbereinigt um 10 % und zu aktuellen Wechselkursen um 9 % auf 7,04 Mrd. US-Dollar, was einem Umsatzwachstum von 15 % bzw. 20 % (ohne eBay) im Dreijahresvergleich entspricht.
Die Transaktionsumsätze stiegen um 6 Prozent auf 6,4 Milliarden US-Dollar, was vor allem auf das Volumen der markenunabhängigen Abwicklung zurückzuführen ist. Der Umsatz mit sonstigen Mehrwertdiensten stieg um 39 % auf 676 Millionen US-Dollar.
Der Umsatz in den USA stieg um 13 %, während der Umsatz im internationalen Geschäft sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch zum Vorquartal um 3 % (währungsbereinigt) bzw. 7 % (währungsbereinigt) zunahm.
Das markenungebundene Verarbeitungsvolumen wuchs stärker als das markengebundene.
Das Unternehmen erwartet eine anhaltende Verschiebung im Produktmix, geht aber davon aus, dass sich die Leistung durch die Umsetzung von Strategien zur Steigerung der Profitabilität verbessern wird.
Die nicht transaktionsbezogenen betrieblichen Aufwendungen sanken auf Non-GAAP-Basis um mehr als 12 Prozent, was zu einem Anstieg des Non-GAAP-Betriebsergebnisses um 19 Prozent auf 1,6 Milliarden US-Dollar führte.
Der Non-GAAP-Gewinn je Aktie lag im ersten Quartal bei 1,17 US-Dollar und damit um 33 Prozent über dem Vorjahreswert. Das Unternehmen verfügte zum Quartalsende über Barmittel, Barmitteläquivalente und Investitionen in Höhe von 15,3 Milliarden US-Dollar und erwirtschaftete im Quartal einen Free Cash Flow von 1 Milliarde US-Dollar.
Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass die Breite und Tiefe seiner digitalen Zahlungsplattform einen starken Wettbewerbsvorteil darstellt und dass seine Strategie zu einer erheblichen und nachhaltigen Wertschöpfung für seine Aktionäre führen wird.
Alles in allem ein recht ordentliches Quartal für PayPal, aber das Kerngeschäft kämpft weiterhin mit einer sich verschlechternden Rentabilität. Die Take Rate sinkt weiter und die Expense Rate steigt. Die Transaction Margin wird also sowohl von der Ertrags- als auch von der Kostenseite stark unter Druck gesetzt. Es wird sehr schwierig werden, die Profitabilität zu halten.
Ausblick auf 2023
Für das zweite Quartal erwartet das Unternehmen ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von etwa 7,5 % bis 8 % und ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 6,5 % bis 7 %. Der Non-GAAP-Gewinn je Aktie soll zwischen 1,15 und 1,17 US-Dollar liegen.
Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen nun mit einem Anstieg des Non-GAAP-Ergebnisses je Aktie um 20 % auf etwa 4,95 US-Dollar, was einer Steigerung um 2 Prozentpunkte gegenüber der im Februar veröffentlichten Prognose entspricht.
Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen nun mit einem Anstieg des Non-GAAP-Gewinns je Aktie um 20 Prozent auf etwa 4,95 US-Dollar, was einer Steigerung um 2 Prozentpunkte gegenüber der im Februar veröffentlichten Prognose entspricht.
PayPal Q1 2023 Präsentation
Fundamentale Kennzahlen und Fair Value der PayPal Aktie
Die Rentabilität und Profitabilität von PayPal ist grundsätzlich gut. Besonders stark ist die Generierung von Free Cash Flow. Die Frage ist, ob PayPal dieses Niveau halten kann.
Eigene Darstellung
Positiv zu vermerken ist, dass die CAPEX-Ausgaben auf etwa gleichem Niveau bleiben und auch Wachstum ohne Erhöhung möglich ist. Allerdings steigt der Bedarf an Working Capital weiter an, auch getrieben durch „Buy now, pay later“.
Eigene Darstellung
Dies kann durchaus Auswirkungen auf die Cash-Generierung haben. Die untere Grafik zeigt, dass sich die Free Cashflow-Marge in den letzten Quartalen eher verschlechtert hat, während der Bedarf an Working Capital gestiegen ist.
Quelle: TIKR.comPayPal KPI – Eigene Berechnungen
Um den Fair Value mittels DCF Verfahren zu ermitteln, berechne ich wie immer mehrere Szenarien und schätze den fairen Wert pro Aktie heute und in zwei Jahren.
Der Base Case stellt das Basisszenario dar und basiert auf normalisierten Gewinnen mit durchschnittlichen Margen der letzten Jahre. Im Bull Case gehe ich von höheren Margen und einer +10% stärkeren Umsatzentwicklung als im Base Case aus. Im Bear Case verhält es sich genau umgekehrt, hier schätze ich geringere Margen und eine Umsatzentwicklung von -10% im Vergleich zum Base Case.
Der aktuelle Aktienkurs liegt bei ca. 60 USD, somit ist die Aktie in allen Szenarien unterbewertet.
Szenario
Fair Value t
Fair Value t+2
Base Case
88 USD
97 USD
Bull Case
99 USD
110 USD
Bear Case
77 USD
85 USD
Fair Value t = heutiger fairer Wert, Fair Value t+2 = Fair Value in 2 Jahren
Fazit zur PayPal Aktie
PayPal bleibt trotz eines verlangsamten, aber positiven Wachstums ein führendes Unternehmen im Bereich des digitalen Zahlungsverkehrs. Das Nutzerwachstum ist zwar nicht sehr stark, aber die steigende Teilnahme und das daraus resultierende höhere Transaktionsvolumen sind ein positives Zeichen für das Unternehmen.
Dennoch steht PayPal vor einigen Herausforderungen. Die Take Rate ist unter Druck, was dazu führt, dass trotz des steigenden Transaktionsvolumens der Umsatz nicht mehr so stark wächst. Gleichzeitig ist die Transaction Expense Rate nach wie vor zu hoch und zeigt eine steigende Tendenz, was den Druck auf die Profitabilität des Unternehmens erhöht. Besonders hervorzuheben ist, dass Produkte mit geringerer Take Rate schneller wachsen, was den Druck auf die Profitabilität weiter erhöht. Ein oft übersehener Kostenfaktor ist die relativ hohe Stock Based Compensation bei PayPal.
Eigene Darstellung
Ein Lichtblick ist die starke Generierung von Free Cash Flow. Dies ist jedoch mit der Notwendigkeit verbunden, erhebliche Mittel für Aktienrückkäufe aufzuwenden, um die Verwässerungseffekte aus den aktienbasierten Vergütungen auszugleichen.
Darüber hinaus könnten Kostensenkungen, insbesondere durch Personalabbau, die Rentabilität etwas stärken, auch wenn dies mit einem gewissen Beigeschmack verbunden ist.
Der bevorstehende CEO-Wechsel könnte dem Unternehmen neue Impulse geben. Trotz der Herausforderungen erscheint die Aktie attraktiv bewertet. Steigende Zinsen und eine meine unterschätzte Wachstumsverlangsamung haben den fairen Wert jedoch deutlich reduziert. Dennoch erscheint die Aktie weiterhin unterbewertet.
Auch wenn der große Turnaround ungewiss ist, bleibt die Aktie im Verhältnis zu ihren Multiplikatoren so günstig wie nie zuvor. Es ist daher wichtig, diese Faktoren sorgfältig zu berücksichtigen, bevor man eine Entscheidung trifft. Anleger sollten die Entwicklung von PayPal und des Gesamtmarktes im Auge behalten.
*** Wenn Sie unsere Aktienanalysen hilfreich finden, dann schauen Sie doch auf unsere Übersicht. Dort finden Sie regelmäßig aktualisierte und neue Aktienanalysen.
Heute veröffentlichen wir wieder uns wöchentliches Update der Aktien Watchlist.
Bitte beachten Sie, dass die von uns ermittelten Fair Values und sonstigen Einschätzungen keine Verkaufs- oder Kaufempfehlung darstellen. Ebenfalls sind diese nicht als Kursziele zu verstehen.
Falls Sie eine Wunschaktie haben, schreiben sie uns sehr gerne eine Mail an:
info@kroker-financial-markets-research.de
Änderungen im Vergleich zur Vorwoche
In dieser Woche haben wir das Bewertungsmodell für drei Aktien aktualisiert: NVIDIA, Einhell und PayPal. Hinzugefügt zu unserer Watchlist haben wir in dieser Woche Novo Nordisk.
NVIDIA
NVIDIA Hauptquartier – Quelle: NVIDIA Media
Fair Value alt: 92,74 USD (Stand 03.09.2021)
Fair Value neu: 101,00 USD (Stand 07.08.2022)
Unsere letzte Ermittlung des Fair Values von NVIDIA ist nun mittlerweile fast ein Jahr her, daher war ein Update nötig. Das Unternehmen wächst weiterhin sehr ordentlich und kann außergezeichnete Kennzahlen aufweisen.
Die Aktie ist in 2022 bisher um fast -37% gefallen, ist aber unserer Einschätzung nach weiterhin überbewertet.
Einhell
Werkzeug – Quelle: Pexels
Fair Value alt: 126,65 EUR (Stand 04.09.2021)
Fair Value neu: 137,00 EUR (Stand 07.08.2022)
Auch unsere Bewertung des deutschen Werkzeugherstellers Einhell ist schon lange her. Das Unternehmen wächst stärker als von uns ursprünglich geschätzt und entwickelt sich trotz aller Widrigkeiten sehr gut.
Unsere neue Bewertung der Aktie führt zu einem etwas höheren Fair Value. Wir halten die Aktie im Moment für fair bewertet.
PayPal
PayPal in Omaha – Quelle: PayPal Media
Fair Value alt: 246,00 USD (Stand 02.02.2022)
Fair Value neu: 149,00 USD (Stand 07.08.2022)
PayPal hat kürzlich neue Zahlen veröffentlicht und das Wachstum ist durch die momentane weltwirtschaftliche Situation schlechter als ursprünglich gedacht. Daher müssen wir leider schon nach 6 Monaten den Fair Value der Aktie reduzieren. Eine Kombination von höheren Kapitalkosten und schlechteren Aussichten führt zu einem fairen Wert von etwa 149 USD je Aktie. Da der Kurs der Aktie deutlich unter diesem liegt halten wir die Aktie weiterhin für unterbewertet.
Novo Nordisk
Novo Nordisk Flaggen – Quelle: Unternehmensmedia
Fair Value Erstbewertung (07.08.2022): 444,00 DKK
Novo Nordisk A/S ist ein dänisches Pharmaunternehmen und wurde 1923 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Bagsvaerd, Dänemark. Das Unternehmen ist führend bei Diabetesmedikamenten.
Novo Nordisk ist ein äußerst erfolgreiches Unternehmen mit sehr starken fundamentalen Kennzahlen und ist daher auch im Fokus vieler Investoren. Die Aktie ist unserer Einschätzung nach überbewertet.
Vielen Dank fürs Lesen und viel Erfolg beim investieren!
Unser Social Media
Schauen Sie auch gerne auf unseren Social Media Kanälen vorbei:
Meta, ehemals Facebook, stand nach den letzten Quartalszahlen schon sehr unter Druck. Damals sind erstmalig Nutzerzahlen gesunken und die Marktreaktion war sehr heftig. Nun sind wir neugierig auf die neusten Entwicklungen.
Meta Quartalsbericht 10-Q Q1 2022
Entwicklung der Umsatzerlöse von Meta:
Anstieg um +6,6% (YoY) auf 27,9 Mrd. USD.
LTM Umsatzerlöse bei 119,7 Mrd. USD (+26,8% YoY).
Umsatzanstieg bei Family of Apps (+6%) getrieben durch +15% Wachstum bei der Anzahl der angezeigten Werbungen, gegenläufig geringere Erlöse pro angezeigte Werbung.
Umsatzanstieg bei Realty Labs (+30%) vor allem durch höhere Verkaufsvolumina.
Entwicklung des operativen Ergebnisses von Meta:
Meta Quartalsbericht 10-Q Q1 2022
Das Segment Family of Apps hat einen operativen Gewinn von 11,5 Mrd. USD erwirtschaftet (-13% YoY).
Operative Marge beträgt 42%.
Die Marge sieht zwar hoch aus, lag aber im Vorjahr immerhin 10pp höher.
Segment Realty Labs erwirtschaftet einen operativen Verlust von fast 3 Mrd. USD.
Operative Marge insgesamt im Q1 bei 31% (Vorjahr 42%).
LTM operativer Gewinn rund 44 Mrd. USD, operative Marge bei 36,7%.
Entwicklung des Cashflows bei Meta:
Meta Quartalsbericht 10-Q Q1 2022
Anstieg des operativen Cashflows auf 14 Mrd. USD (+15% YoY)
Anstieg Free Cashflow auf 8,6 Mrd. USD (+8,8% YoY)
LTM Free Cashflow beläuft sich auf 39,8 Mrd. USD (+65% YoY)
Free Cashflow Margin in Q1 2022 bei 30,9%.
Sonstige Entwicklungen bei Meta:
Bei Meta sind besonders die Nutzerzahlen im Fokus der Investoren. Nachdem im Vorquartal diese bei Facebook erstmalig gesunken waren, ist der Aktienkurs stark gefallen. Nun ist die Anzahl der Nutzer wieder ansgestiegen und liegt über den Zahlen von Q3 2021.
Meta Quartalsbericht 10-Q Q1 2022
Insgesamt ist die Anzahl der monatlich aktiven Nutzer aller Apps auf 3,64 Mrd. gestiegen. Diese absoluten Zahlen sollte man sich wirklich mal vergegenwärtigen.
Meta Quartalsbericht 10-Q Q1 2022
Darüber hinaus hat Meta rund 9,39 Mrd. USD für Aktienrückkäufe ausgegeben und ist weiterhin autorisiert zusätzliche 29,4 Mrd. USD dafür zu nutzen.
Unsere Meinung: Meta steht an einem wichtigen Punkt in der künftigen Unternehmensentwicklung. Es steht ein Umbruch bevor, der im Moment eher skeptisch beäugt wird. Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass Meta eine riesige Nutzerbasis hat und viele sehr erfolgreiche Plattformen betreibt. Diese sind regelrechte Cashcows die neben den benötigten Investitionen auch noch Aktienrückkäufe finanzieren können. Die fundamentalen Zahlen sind erstklassig. In Anbetracht dieser Umstände ist die Aktie unserer Einschätzung nach attraktiv bewertet und bietet ein gutes Chancen-/Risikoprofil.
Noch mehr leiden als die Meta Aktie mussten die Papiere von PayPal. Der Kurs ist YtD um 54% gefallen. Nun hat PayPal die Zahlen für das erste Quartal 2022 veröffentlicht.
PayPal Quartalsbericht 10-Q Q1 2022
Entwicklung der Umsatzerlöse von PayPal:
Umsatzanstieg um +7,5% (YoY) auf 6,5 Mrd. USD.
Umsatzanstieg bereinigt durch Ebay Ausstieg bei ca. +15%.
LTM Anstieg von +12,9% auf 25,8 Mrd. USD.
Entwicklung des operativen Ergebnisses von PayPal:
Operatives Ergebnis sinkt um -32,1% auf 0,7 Mrd. USD.
Starker Anstieg der Transaction Expenses.
Hochmargige Ebay Umsätze weggefallen.
Operative Marge beträgt 11,5%.
LMT Operatives Ergebnis liegt bei rund 4 Mrd. USD (-3,4% YoY).
Entwicklung des Cashflows bei PayPal:
PayPal Quartalsbericht 10-Q Q1 2022
Rückgang des operativen Cashflows im Q1 auf 1,2 Mrd. USD (+14% YoY).
Ursache im Wesentlichen geringeres Ergebnis.
Rückgang Free Cashflow auf 1 Mrd. USD (-31,6% YoY)
LTM Free Cashflow beläuft sich auf 4,9 Mrd. USD (+-6,9% YoY)
Free Cashflow Margin in Q1 2022 bei 16,2%.
Sonstige Entwicklungen bei PayPal:
Für einen Zahlungsdienstleister sind für das Wachstum die Anzahl der aktiven Konten und das Zahlungsvolumen von großer Bedeutung. Die Anzahl der aktiven Konten ist im Q1 2022 um 2,4 Millionen auf rund 429 Millionen gestiegen. Das entspricht einem Anstieg von +9% (YoY). Das Zahlungsvolumen ist um +13% (YoY) auf 323 Mrd. USD gestiegen. Hier fällt besonders auf, dass das Volumen außerhalb der USA nur um +1% gestiegen ist.
Eine weitere interessante Kennzahl die Transaction Margin. Diese wird berechnet, in dem die Transaktionskosten und die Transaktions- und Kreditausfälle ins Verhältnis zum Umsatz gesetzt werden. Auffallend ist, dass diese immer weiter sinkt. Im Q1 2021 betrug diese noch 57,8% und ein Jahr später nur noch 50,9%. Ursache sind hierfür unter anderem der Wegfall der hochmargigen Ebay Volumina.
PayPal Quartalsbericht 10-Q Q1 2022
Was uns noch aufgefallen ist, ist dass die Revenue Margin (Umsatz / Total Payment Volume) auch gesunken ist. Diese betrug in Q1 2021 noch 2,11% und in Q1 2022 nur 2,00%. Das ist ein Hinweis für sinkende Transaktionsgebühren, die PayPal von Händlern in Folge steigenden Wettbewerbs fordern kann.
PayPal Quartalsbericht 10-Q Q1 2022
Weiterhin hat PayPal die Guidance für FY 22 veröffentlicht und erwartet ein Wachstum des Umsatzes von +11% bis +13%. Bereinigt um Ebay von +15% bis +17%.
Unsere Meinung: Die wegfallenden Ebay Volumen tun PayPal offensichtlich weh, aber das Unternehmen sollte sich von diesem Effekt weitestgehend erholen können. Das Wachstum lässt im Moment etwas nach, was jedoch auch zu erwarten war, da der einmalige Wachstumsschub aus dem Coronaboom nicht mehr da ist. Dies hat man auch schon bei anderen Unternehmen gesehen (z.B. Netflix). Ansonsten hat das Unternehmen sehr gute fundamentale Kennzahlen und weist unserer Einschätzung nach eine attraktive Bewertung mit sehr angemessener Sicherheitsmarge auf.
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Die Analyse stellt keine Anlagenberatung dar oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf der Aktie. Der Autor ist in diese Aktien investiert. Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise zur Aktienanalyse.
In der Regel berichten börsennotierte Unternehmen alle drei Monate ihre Geschäftszahlen. Man kann durchaus darüber diskutieren, ob diese Häufigkeit angemessen ist. Es gibt Argumente, die dafür sowie Punkte, die dagegensprechen. Wir sind in erster Linie froh, wenn die Unternehmen, an denen man als Aktionär bzw. Investor beteiligt ist, einen Einblick in die Entwicklung gibt und somit den Anteilsinhaber regelmäßig informiert.
Gerade auch bei langfristigen Investitionen ist es wichtig die operative Entwicklung „seiner“ Unternehmen im Auge zu behalten und regelmäßig zu überprüfen, ob die Annahmen zur Ermittlung des fairen Wertes und der eigene Investment Case noch aktuell sind und Gültigkeit haben. Daher schauen wir regelmäßig die berichteten Quartalszahlen der von uns analysierten Unternehmen an und machen uns damit ein Bild, dass uns bei unseren Investitionsentscheidungen unterstützen soll.
Ein Kernpunkt des Value Investings ist es für uns auch, dass man das Unternehmen, in das man investiert kennt und die Geschäftsentwicklung verfolgt. Wir möchten mit unseren Beiträgen zu den Quartalszahlen Ihnen, unseren Lesern, damit auch eine Hilfestellung leisten und hoffen, dass wir das erreichen können. Viel Spaß beim lesen!
Alphabet hat das Geschäftsjahr 2021 beendet und kann unglaublich starke Zahlen berichten. Die Umsatzerlöse sind um beträchtliche 41,2% auf 258 Mrd. USD gestiegen. Besonders erwähnenswert sind die Erträge, die YouTube erwirtschaftet. Insgesamt ist der Umsatz durch YouTube Werbeeinblendungen und Abogebühren von 19,7 Mrd. USD auf 28,8 Mrd. USD gestiegen. Der Google Cloud Umsatz ist von 13 Mrd. USD auf 19,2 Mrd. USD gestiegen.
Das operative Ergebnis hat sich ebenfalls deutlich auf fast 79 Mrd. USD erhöht. Das entspricht einer Marge von 30,6%. Der gesamte Anstieg resultiert jedoch ausschließlich aus den Google Services (Werbung, YouTube, GSuite, GooglePlay, Android usw.). Der Kampf um die Cloud ist für Google weiterhin ein Verlustgeschäft. Dieser konnte zumindest von -5,6 Mrd. USD im Vorjahr auf -3,1 Mrd. USD in diesem Jahr verringert werden. Ursächlich hierfür ist vor allem aber auch eine Schätzungsänderung bei den Abschreibungsdauern von Servern und anderen Netzwerkausrüstungen.
Der operative und freie Cashflow sind insbesondere aufgrund des Umsatz- und Ergebnisanstieges ebenfalls stark angewachsen. Die FCF Marge beträgt sehr starke 26%. Unserer Meinung nach erwähnenswert ist auch noch der Fakt, dass Alphabet im abgelaufenen Geschäftsjahr für rund 50 Mrd. USD Aktien zurückgekauft hat.
Sehr überzeugende Zahlen von Alphabet. Mehr braucht man dazu nicht sagen.
Der Maschinenbauer Caterpillar hat das Geschäftsjahr 2021 beendet und kann einen Umsatzanstieg von 22,1% von 41,8 Mrd. USD auf 50,9 Mrd. USD verbuchen. Der Anstieg resultiert zum Großteil aus höheren Verkaufsvolumina und im geringeren Umfang auch aus Preissteigerungen. Am stärksten konnten die Geschäftsbereiche Construction und Resource Industries (jeweils +27% im Q4 y/y) wachsen, während Energy & Transportation einen Umsatzanstieg von +19% verzeichnet.
Das operative Ergebnis konnte vor allem durch den Umsatzanstieg profitieren und ist um +51,1% auf 6,9 Mrd. USD gestiegen, was einer Marge von rund 13,5% entspricht. Das deutlich höhere Nettoergebnis ist begründet durch einerseits das verbesserte operative Ergebnis und andererseits durch positive Effekte bei den Pensionsverpflichtungen und Steuereffekten.
Aufgrund des verbesserten Ergebnisses ist der operative Cashflow ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr um 13,8% gestiegen. Der Anstieg ist verhältnismäßig geringer als beim Ergebnis, da relativ hohe Forderungsbestände zum Stichtag bestehen.
Sehr solide Zahlen von Caterpillar. Fair Value Update folgt!
Intel hat ein das Jahr 2021 mit einem starken vierten Quartal beendet. Insgesamt sind die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr um +1,5% von 77,8 Mrd. USD auf 79,0 Mrd. USD gestiegen. Rechnet man das NAND Memory Business heraus, das für rund 9 Mrd. USD an sk hynix verkauft wurde, beträgt der Umsatz 74,7 Mrd. USD (Vj. 72,9 Mrd. USD).
Gleiche Logik gilt auch für das operative Ergebnis. Dieses beträgt im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 rund 19,5 Mrd. USD und ohne NAND und 22,2 Mrd. USD. (Vorjahr 24,4 ohne NAND). Die geringere operative Marge hat verschiedene Gründe. So sind unter anderem aufgrund Kosten von Rund 1,3 Mrd. USD für die Einführung von Intel 4 (7nm Technik) angefallen und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind um rund 1,6 Mrd. USD gestiegen. Darüber hinaus ist das operative Ergebnis durch Schadensersatzzahlung für eine Patentverletzung in Höhe von 2 Mrd. USD belastet.
Das Nettoergebnis ist Summe aufgrund des guten Beteiligungsergebnisses (2,7 Mrd. USD) und der geringen Steuerquote (8,5%) sogar höher als das operative Ergebnis.
Der operative Cashflow ist aufgrund hoher Forderungs- und Vorratsbestände um rund -15% unter dem Vorjahr geblieben, beträgt aber immer noch beachtliche 30 Mrd. USD. Der Free Cashflow ist durch sehr hohe Investitionen in neue Chipfabriken (18,7 Mrd. USD, Vj. 14,3 Mrd. USD) deutlich geringer als im Vorjahr.
Unsere letzte Analyse zu Intel ist schon etwas länger her und seitdem hat sich einiges getan. Grundsätzlich sind die Zahlen gut und als Riese im Bereich Halbleiter ist Intel auf jeden Fall einen genaueren Blick wert. Fair Value Update folgt!
Wir haben für PayPal kürzlich eine ausführliches Fair Value Update veröffentlicht. Dort werden auch die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres dargestellt.
Starbucks Aktie Quartalsergebnis Q1 2022
Bei Starbucks ist das erste Quartal 2022 beendet worden. Im ersten Quartal hat Starbucks insgesamt 484 neue Filialen eröffnet. Insgesamt ist die Anzahl nun auf 34.317 weltweit angewachsen.
Die Umsatzerlöse sind ggü. dem Vorjahreszeitraum um +19,3% auf etwa 8 Mrd. USD gestiegen. Der Anstieg resultiert vor allem aus dem Segment North America, wo die Geschäfte mit dem Abflachen des pandemischen Zustandes schon wieder deutlich besser laufen. Der Umsatzanstieg hier beträgt +23%, während im Segment International die Umsätze „nur“ um +12% gestiegen sind. Der große Unterschied liegt vor allem bei den „Comparable Store Sales“, also ohne Berücksichtigung von Neueröffnungen. In Nordamerika betrug der Umsatzanstieg in diesem Fall +18% und im Segment International gab es einen Umsatzrückgang von -3%, bedingt durch Effekte in China.
Das operative Ergebnis ist um +28,9% auf 1,2 Mrd. USD gestiegen, was einer operativen Marge von 14,6% entspricht. Das Nettoergebnis liegt ebenfalls mit 0,8 Mrd. USD rund +31,2% über dem Vorjahr. Der operative und der freie Cashflow bewegen sich auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums.
Insgesamt gesehen eine solide Entwicklung von Starbucks. Das Unternehmen wächst stetig weiter und erholt sich immer besser von der COVID-19 Pandemie. Im Analystencall wurde auch das Thema Inflation und Kostendruck angesprochen. Dabei hat das Starbucks Management klar gemacht, dass man versucht Kosten weiterhin zu optimieren und aber auch eine Preisstrategie verfolgt. Basierend auf Datenmodellen und künstlicher Intelligenz werden Preise optimiert und angepasst. Fair Value Update folgt!
Amazon hat ebenfalls das Geschäftsjahr 2021 beendet. Für das Unternehmen ist das Gesamtergebnis eher als durchwachsen zu sehen. Die Umsatzerlöse sind um +21,7% auf fast 470 Mrd. USD angewachsen (US +18%, International +22%, AWS +37%).
Das operative Ergebnis ist ggü. dem Vorjahr um 8,6% auf 24,9 Mrd. USD angestiegen. Dabei ist das Ergebnis von AWS um +37% gestiegen, das Ergebnis des Segments US um 16% gefallen und International wurde sogar ein operativer Verlust erwirtschaftet. Bemerkenswert ist es vor allem auch, dass das Ergebnis im Segment US im vierten Quartal ins Minus gerutscht ist. Das macht deutlich, wie schwierig im Moment das E-Commerce Geschäft ist und wie groß die Probleme sind, die durch die Inflation und gestörte Lieferketten verursacht werden. Im Analystencall hat das Management die „Mehrkosten“ auf ca. 4 Mrd. USD beziffert.
Der Anstieg des Nettoergebnisses ist im Wesentlichen durch die Beteiligung an Rivian zu erklären. Amazon hat von der Möglichkeit Gebrauch gemacht die Beteilung mit dem Zeitwert zu bewerten und dabei einen BUCHgewinn in Höhe von 11,8 Mrd. USD generiert. Infolgedessen wird künftig die Beteiligung von Rivian jedes Quartal zum aktuellen Börsenwert in der Bilanz bewertet. Die Differenz landet im Ergebnis und könnten zu höheren Schwankungen führen.
Die Entwicklung des Cashflows ist nicht wirklich überzeugend. Der operative Cashflow ist ggü. dem Vorjahr um rund 20 Mrd. USD gesunken, bedingt durch höhere Forderungs- und Vorratsbestände. Aufgrund auch der im Vergleich zum Vorjahr stark erhöhten Investitionsausgaben (60 Mrd. USD, Vj. 40 Mrd. USD) ist der Free Cashflow negativ. Im Zuge der Mitteilung der Quartalszahlen hat Amazon noch angekündigt die Preise für Prime Abos in den USA zu erhöhen. Insgesamt gibt es rund 200 Millionen Prime Abonnenten.
Bei Amazon sind wir im Moment etwas vorsichtig. Abgesehen von AWS kämpft Amazon im Moment mit vielen Problemen. Auch Kritik und negative Presse (Gewerkschaften, Arbeitsbedingungen, Händlerbeschwerden u.ä.) häufen sich. Zudem irritiert uns die Entscheidung Rivian zum Zeitwert zu bilanzieren (Hier gibt es ein Wahlrecht). Das sieht jetzt im Moment gut aus, weil man einen hohen Effekt positiv einbuchen konnte, aber es ist nur ein Buchgewinn. Der Blick auf den Cashflow ist da interessanter. Amazon und Jeff Bezos haben immer betont, dass der Cashflow im Vordergrund steht. Nun investiert man schon seit Jahren massiv und wächst, aber der freie Cashflow ist wieder negativ. Das sieht unglücklich aus.
Pinterest hat ebenfalls das Geschäftsjahr 2021 beendet. Bei Pinterest sind zwei unterschiedliche Entwicklungen zu sehen. Das betrifft einerseits die geschäftliche Entwicklung und andererseits die Anzahl der aktiven Nutzer.
Zuerst ein Blick auf die Finanzdaten. Diese sind sehr positiv, denn Pinterest hat im abgelaufenen Jahr seine Umsatzerlöse um +52,3% von 1,7 Mrd. USD auf 2,6 Mrd. USD steigern können.
Dabei ist auch das operative, sowie das Nettoergebnis in die schwarzen Zahlen gerutscht. Die operative Marge beträgt ordentliche 12,7% und die Nettomarge 12,3%.
Noch stärker zu bewerten ist die Entwicklung des operativen und des freien Cashflows. Die FCF Marge beträgt sehr beeindruckende 28,9%.
Pinterest konnte den ARPU (Average revenue per user) im Q4 2021 von 1,57 USD im Vorjahreszeitraum auf 1,93 USD steigern. Vor allem International gibt es hier noch sehr großen Spielraum (0,57 USD ARPU vs. 7,43 USD ARPU in den USA). Gegenläufig hat sich jedoch die Anzahl der aktiven Nutzer entwickelt. Die Anzahl ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 459 Mio. auf 431 Mio. gefallen. Im Analystencall nennt das Management das Abklingen der Pandemie und eine Änderung im Google Algorithmus im November als Gründe hierfür.
Pinterest zeigt zwei Seiten von sich. Einerseits läuft es operativ und finanziell endlich gut, andererseits sind die Nutzerzahlen geschrumpft. Die Nutzerbasis ist zwar sehr groß und es ist klar, dass das Wachstum irgendwann gebremst sein wird, aber das war doch eine negative Überraschung.
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Die Analyse stellt keine Anlagenberatung dar oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf der Aktie. Der Autor ist in Intel, Alphabet, Amazon, Starbucks und PayPal investiert. Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise zur Aktienanalyse.